Samstag, März 23

Der Bandcamp-Hardcore Vol. 9


Diesmal konzentrieren wir uns auf unsere Fast-Nachbarn aus dem Süden - ITALIEN. Neben den zerhackten Heisenberg und den fett rockenden Lost in Noise und Andy Fag & The Real Men, widmet sich die zweite Hälfte der experimentellen Szene zu. Die hat es nämlich ganz schön in sich und offenbart einige Facetten, die man diesem beschaulichen Land auf den ersten Blick so nicht unbedingt zugetraut hätte. Viel Spaß!

Heisenberg:

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Das italienische Quintett Heisenberg aus Rom gründete sich 2010, ging fast zwei Jahre später mit ihrer Debüt-EP "Immaginarie Linee..." an den Start und seit ihrem Unterschlupf bei Kill Rock Whores müssen sie nicht einmal mehr lange Fahrzeiten ins Studio zurücklegen. Heisenberg packen ihre emotionalen Texte in teils sehr vertrackten Post-Hardcore und entkommen somit dem Emocore-Klischee, sorgen mit einem eingeschobenen Piano aber für einen gehörigen Progressive-Einschlag. 



Lost in Noise:

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Ebenfalls zu fünft aufgestellt ist die Mailander Band Lost in Noise, die ihren Stil selbst als Alternative-Core bezeichnet. Allerdings sollte man ihre S/T-Debüt-EP nicht im Skip-Verfahren durchlaufen, da das "Core" sonst leicht überhört werden könnte. Ihre emotionalen, in Landessprache gehaltenen Texte dringen über extrem spielfreudige Gitarren recht schnell und ungehindert in die Gehörgänge ein und erinnern in ihrer stürmisch punkigen Art an bessere Shandon. Ihre EP erschien als CD in Eigenregie und ist in einer streng limitierten Auflage von gerade mal 20 Stück über die Band erhältlich.  




Andy Fag & The Real Men:

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Er ist der Andrew W.K. Italiens, oder der Danko Jones, oder...egal, er hat jedenfalls ordentlich Cojones. Rotzig und angepisst treibt er seine Songs im Schweinsgalopp durch Punkrock und Rock'n'Roll. Ohne Rücksicht auf Verluste, aber mit mächtig Power und Attitüde. Zu kaufen gibt's die Releases über das von Fag mitbegründete DIY-Label Fat Elvis Records (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tribute-Label aus Knoxville).





Bogong in Action:

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Widmen wir uns nun Italiens experimenteller Musikszene zu, die uns zuerst zum Stiefelabsatz nach Tarent lotst. Hier treiben Bogong in Action ihr Unwesen, die sich die Zutaten für ihr wahrlich zerknirschendes Gebräu aus dem Noise Rock, Mathcore und Punk zusammensuchen. U. A. erscheinen ihre Releases über die DIY-Labels Butta Il Veleno und Lemming Records, in denen auch einige BiA-Mitglieder involviert sind.

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Microwave With Marge:

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Im selben Örtchen sind auch Microwave With Marge zu finden. Nicht zufällig, da BiA's Stick Boy auch hier seine Finger entlang der Basssaiten schruppt und übereifrig ins Mikrofon keift. Während sich ihre S/T-Debüt-EP noch weitgehendst im Noise Rock und Post-Punk wohlfühlt, liebäugelt ihr erster Longplayer "Cow Licks Cow" mit Mathcore und schlägt die Brücke somit wieder zu o. e. Boging in Action. "Cow Licks Cow" erscheint als schicke 10"-Vinyl in silkscreened Cover mit CDr.   

Buy Here & Here


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Zwar nicht Hardcore-, dafür aber experimenteller Musik - und somit mindestens genauso schwer zugänglich wie die beiden oben zuletzt genannten Bands - verpflichtet sich das italienische Label HysM?. Gegründet von Schlagzeuger Jacopo Fiore und Gitarrist Stefano Spataro, die nicht nur aufgrund ihres gemeinsamen Projektes HysM? Duo, wo sie sich mittels Keys, Synthies, Loops und Free-Jazz in improvisierter Musik versuchen, ein Alternativlabel für Tzadik-Jünger bieten. Und mit tollen Bands wie Eierkoch-Automat, Bread Pitt oder Superfreak & Frogwoman standen bereits viele einheimische Bands vor dem Presswerk Schlange, die der experimentellen Italo-Musik ein internationales Gesicht verpassten.

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