Facebook//Myspace//Soundcloud//Bandcamp
Es gelingt nicht jeder Band, eine Vielzahl beteiligter Musiker zu beschäftigen. Ja gut, Slipknot zählen derzeit acht Mitglieder, zwei mehr, als die Berliner Band Operators aufweisen kann. Allerdings brauchen diese auch keinen psychisch gestörten Clown als Publikumsanheizer, denn dafür reicht den Operators allein ihr schweißtreibender Heavy-Stoner-Rock aus, mit dem sie seit 2009 jede erdenkliche Spelunke im Berliner Szenegrund und Umgebung in eine Saunalandschaft verwandelten. Dass hat ihnen nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch Anerkennung eingebracht, sodass sie den Status eines Geheimtipps mittlerweile weit übertroffen haben.
2011 debütierten Operators mit ihrem S/T-Album, das nach dem ehrlichen Handwerk nicht älter gewordener Rockurgesteine klingt, wie wir nun aber besser wissen von sechs jungen Männern stammt. Der mit mächtig aufgeblasenen Cochonis aufstampfende Opener "Rock'n'Rollercoaster" macht seinen Titel fett groovend zum Programm, offenbart inhaltlich aber eben auch nicht wesentlich mehr als: "It's a rocknroll, it's a-rockin, it's a rocknrollercoaster". Was aber auch gar nicht weiter schlimm ist, denn im Gegensatz zu beispielsweise den Scorpions, die 2010 mit Songs wie "Raized on Rock", "Let's Rock" oder "Spirit of Rock" geständnislos ihr kreatives Aus bekannt gaben und nichts weiter als Fremdscham hervorriefen, kauft man den Operators ihre Leidenschaft zum ROCK jeder Zeit ab. Und dass liegt eben auch daran, weil sie sich trotz klarer Zielstellung nicht am manifestierten Songskelett festbeißen, stattdessen immer wieder ihre energetische Spielfreude freien Lauf lassen, wie bereits das darauffolgende "January Blues" unmissverständlich klar macht, indem sich Gitarre und Orgel ein spannendes Battle liefern. Dass den Operators neben einer groß aufgestauten Portion Testosteron auch etwas LSD durch den Venen schießt, zeigt der Song "Pig & Pepper". Ein Song, der fetzig groovend aus den Startlöchern kommt, bis er sich zur Mitte hin immer mehr in seine einzelnen Teile zerlegt und nur noch von einer warmen Orgel am Leben gehalten wird, fast wie am seidenen Faden, und im Endspurt dann plötzlich doch noch mal die komplette Bühne zu Kleinholz verarbeitet. Und spätestens wenn sich danach das schizophrene "Danish" durch die Gehörgänge fräst, verdichten sich die Gedanken, dass einige Sinne der Band beim Einspielen ihrer Songs womöglich einer sonderbaren Wahrnehmung unterlagen. In diesem Sinne (haha) zieht auch "Beaches" den Hörer in einem hypnotischen Strudel hinab in die fabelhafte Leichtigkeit des Seins und würde ihn wahrscheinlich von dort auch nie wieder weg lassen, würde der Song schließlich nicht doch noch nach 7:45 Minuten gemächlich austrudeln.
Kaum zu glauben, dass man dermaßen gute und zugleich routinierte Musik auf einem Debüt-Album, dass zu alle dem auch noch komplett in Eigenregie entstand, finden kann. In diesem Jahr folgte eine neue Drei-Song-Demo, die es auch gleich mal zum Demo des Monats in der Visions geschafft hat. Und da diese vorab als Anheizer für ihr neues Album "Contact High" ins Rennen geschickt wurden, dürfen wir dem offiziellen Release von Operators' zweitem Album mit viel Vorfreude und Spannung entgegen fiebern. Während ihrer vergangenen Release-Tour im Oktober (gemeinsam mit Neume) konnte man "Contact High" bereits als CD abgreifen. Über das kleine und sympathische Stoner-Rock-Label Fuzzmatazz Records soll demnächst auch eine Vinyl-Version erscheinen.
Stream & Buy Digitally "Operators"
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen