Warum sich so viele Bands aus dem Vereinigten Königreich scheinbar zu voreilig auflösen, ist mir bislang ein Rätsel. Irgendwann kommen sie ja doch wieder zurück. Andy Falkous und Jack Egglestone konnten sich mit Future of the Left ebenso wenig vom garagigen Noiserock loseisen, wie Iain Cook und Craig B. mit The Unwinding Hours vom Post-Rock, während Noel Gallagher nicht zwangweise einen Streit mit seinen Bruder über den Zaun brechen musste, um zu beweisen, dass er auch Solo noch nach Oasis klingt. Irgendwo dazwischen tauchte im Jahr 2006 die schottische Kombo Dananananakroyd auf, eine eigenartige Band, die Schreiberlinge rund um den Globus in die missliche Lage brachte, sie mit Vergleichen zu nicht weniger eigenartigen Bands wie Blood Brothers, At the Drive-In, Mars Volta und sogar Queen zu umschreiben. Daraus einen Konsens zu bilden ist zugegebener Maßen auch gar nicht so leicht. Etwas Tanzbares und Abnormales zugleich, das glühenden Rock und treibenden Punk in vertrackte Rhythmen zerlegt und mit Post-Hardcore anheizt. Was will man auch anderes erwarten, wenn sich Musiker aus verschiedenen Genres (u. A. Dolby Anol, Sputniks Down, Acrnym, Multiplies) zusammenschließen? Ja, eben! Nach zwei Alben, zwei EP's, etlichen Singles und Besetzungswechsel, entschied sich die Band nach einer letzten Tour im Jahr 2011, wofür sie sich Lady-North-Drummer Paul Bannon mit ins Boot holten, aufzuhören. Nun wären Dananananakroyd aber keine waschechten Briten, wenn das doch tatsächlich das letzte musikalsiche Lebenszeichen der Beteiligten gewesen wäre. Während sich einige von ihnen im Indierock (Ex Teens) und Hardcore-Punk (Her Parents ->Austesten!!!) ausprobierten, fanden sich 4/6tel des finalen Dananananakroyd-Line-Ups, neben Bannon noch Sänger John Baillie Jnr, Gitarrist David Roy und Bassist Ryan McGinness, gerade mal vier Monate nach ihrem Split in einer neuen Formation wieder. Die hören nun auf den vergleichsweise schlichten Namen Alarm Bells, hören sich - welch Überraschung - aber keinesfalls schlicht an. "Part One" heißt die anfang letzten Jahres veröffentlichte Debüt-EP, die zu Beginn mit dem dreizehn-minütigen Opener "Whitemare" und somit auch gleich mit der Tür ins Haus fällt. Die ersten fünf Minuten davon lassen Alarm Bells ihren Danceappeal locker um die Hüfte kreisen, allen voran Sänger Baillie, der mit seinem jugendlich frischen als auch frechen Gesang die Melodie anfeuert, ehe der neue Mann hinter den Synthies, Ollie Cox, die Band von der neonbeleuchteten Tanzfläche in den Weltraum katapultiert. Das klingt dann stellenweise wie die progressiv avantgardistische Erweiterung von Rodriguez Lopez' jüngeren Synthie-Pop-Erscheinung Bosnian Rainbows. Das folgende, hyperaktive "Speeding Ticket" ist mit seinen 4:35 min dagegen fast schon auf den Punkt gespielt. Weniger geht bei Alarm Bells nun wirklich nicht, denn ansonsten wäre am Ende vielleicht noch ein lupenreiner, orgelnder Stones-Rock'n'Roller herausgesprungen.
Ende 2013 fanden die vier Songs der zweiten EP "Part Two" direkten Anschluss an die vier vorangegangenen auf "Part One". Während die Songs "Hold Down" und "Compounds" im Raster ihres einst eigens kreierten "Fight Pops" hängen bleiben und "Must Be Something I Took" mathig verspult am Indiepop vorbeispielt, lässt das epische "Come" den progressiven Hürdenlauf ausklingen.
Ende 2013 fanden die vier Songs der zweiten EP "Part Two" direkten Anschluss an die vier vorangegangenen auf "Part One". Während die Songs "Hold Down" und "Compounds" im Raster ihres einst eigens kreierten "Fight Pops" hängen bleiben und "Must Be Something I Took" mathig verspult am Indiepop vorbeispielt, lässt das epische "Come" den progressiven Hürdenlauf ausklingen.
Beide EP's gemeinsam betrachtet, ergeben summa summarum acht Songs verteilt auf einer Gesamtspiellänge von 56 Minuten und zwei 12inches (jeweils 300 Stück), die von der Band in Eigenregie produziert wurden.
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