Es grenzt schon an einem kleinen Wunder, dass sich Peter Coretto im Jahr 2013 mit einer neuen EP zurückmeldeten, denn nach einer solch turbolenten Vorgeschichte, können sich mit Sicherheit nur die wenigsten DIY-Bands nochmal derartig aufrappeln. Bereits die ersten gemeinsamen Jamsessions um und während der Jahrtausendwende (anfänglich noch unter dem Namen Projekt Monoton), wurden durch viele interne Meinungsverschiedenheiten begleitet. Es folgte der Break, noch ehe die Band richtig ins rollen kam und wenig später schließlich der gemeinsame Entschluss, beim zweiten Versuch alles besser zu machen. Nach einer etwas rauheren und schnelleren Demo im Jahr 2004, landeten Peter Coretto mit ihrem noch im selben Jahr erschienenem Debüt-Album "Die Position verpflichtet" nicht nur auf dem Label Rough Trade, sondern auch ein Stück weit im deutschsprachigen Indiepop. Den Brückenschlag zur Hamburger Schule um Kettcar & Co. komplettierte die zwei Jahre später eingespielte Split "Bandentreffen" (Milchmann Records) mit den ambienten Post-Rockern Verstärker. Mit zwei stabilen Standbeinen, schien die Band also festen Boden unter den Füßen zu verspüren. Doch erstens kam es anders, und zweitens... . Nach dem spontanen Abgang ihres Gitarristen, die damit verbundenen Absagen ihrer bereits geplanten Konzerte und die mühselige Suche nach einem Ersatz; private Verpflichtungen und Veränderungen; Unstimmigkeiten mit dem Label; und nicht nur zuletzt die Unzufriedenheit über ihren immer mehr poppiger werdenden Sound, in den die Band mehr oder weniger von ihren Produzenten gezwängt wurde, ließen die Band in ein schwarzes Loch fallen. Bis ins Jahr 2009, als das Rad wieder so langsam ins Rollen kam. Peter Coretto spielten einige Konzerte und Verstärker-Gitarrist Christian Bartl füllte die Besetzungslücke auf. Einfach dort weiterzumachen, wo sie drei Jahre zuvor aufhörten, kam nicht in Frage. Zu viel hat sich in der Zwischenzeit verändert. Das Vorhaben, nochmal alles auf Null zu setzen und abermals alles besser zu machen, führte unweigerlich zur Einsicht, die komplette Verantwortung in den eigenen Händen zu belassen. "Gier" ist somit sicherlich auch ein Neuanfang. Vor allem aber ist sie eine Rückbesinnung auf den DIY. Die sechs neuen Songs entstanden komplett in Eigenregie und werden über die Band selbst vertrieben. Wütender und aufgewühlter klingen sie nun. Die Brücke zur Hamburger Schule steht noch immer, nur, dass am anderen Ende jetzt eben Captain PlanET und Frau Potz für Unruhe sorgen. Schon klar, zwei Referenzen, die man in so ziemlich jeder zweiten Band dieses Genres entdecken kann. Letztendlich sind es aber die eingrägsamen Melodiebögen in Songs wie "wtf! öfter auch mal einverstanden" und "Diese Sonne scheint heute nur für mich" und allen voran der rauhe, echauffierte und sich teilweise überschlagende Gesang von Marco Engelhard, die Peter Coretto in den Köpfen der Hörerschaft fest verankern.
+++Bandpage////Facebook////Soundcloud////Reverbnation////Myspace+++
DL Gier EP
DL Die Position verpflichtet (Songs einzeln)
DL Bandentreffen Split-LP /w Verstärker (nur PC-Seite und Songs einzeln)
DL Demo 2004 (Songs einzeln)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen