Mit Post Slacker Rock, haben die fünf Bielefelder von We Are From Pluto nun anscheinend ihre passende "Schublade" gefunden. Ein Genre, dass eigentlich so gar nicht ins Schubladenschema passt, zeichnen sich dessen Vertreter gerade durch ihre stilistische Vielfalt aus. Was einem also erwartet, lässt man sich mit einer, mit diesem Tag bekleideten, Band ein, bleibt ohne weitere Vorkenntnisse über diese zumeist eine Überraschung.
Von WAFP könnte der Eine oder Andere durchaus schonmal etwas gehört haben, ist die Band immerhin schon seit neun Jahren mehr oder weniger aktiv und ihr Sänger Sven Rosenkötter ein umtriebenes Bürschchen (Rosi, School of Sven, Tinnitus-DJ). Ihr erstes Demo-Release "Uns geht es nicht gut" (PWYW-Download oder Digipak-CD über Bandcamp) erschien allerdings erst im Jahr 2011, entschädigte für die lange Wartezeit aber mit protzigen zehn Songs und einem ausgeklügeltem Alternative-Indie-Rock-Mix. Soviel also zu dem, was wir erwarten können.
Allerdings muss man auch auf ihrer letztjährig erschienenen "EP" schon etwas genauer hinhören, um dieses Post-Slackertum nun entlarven zu können, denn oberflächlich betrachtet fließen die fünf Songs homogen ineinander, ohne sich zu überschlagen oder großartig anzuecken, abgesehen vom letzten Song "Einkaufen mit Kurt Weill", der eher einer Jam-Session gleicht. "Wave Song", der Opener der EP, beginnt mit seichtem Indiepop, steigert sich fortlaufend aber bedächtig, verzichtet im Endspurt wider Erwarten auf einen großen Trümmerhaufen und verliert sich stattdessen in nebligen Shoegaze. Erst der dritte Song "Park" schubst die Band dann zwischen Alternative und, an die Hamburger Schule erinnernden, Indierock hin und her, weiß sich trotz des verbissenen Gesangs dennoch zu beherrschen. So ein Song kann schon mal leicht aus dem Ruder laufen. Nicht aber bei WAFP, wo jede der drei Gitarren ihren zugewiesenen Platz einnimmt, der Bass nicht als Zeichen der Männlichkeit, sondern als dezenter Nachdruck zum Einsatz kommt und der schlagfertige Trommler den Takt vorgibt. Und nicht nur zuletzt ein Sänger, der jeden sowohl sanften als auch energischen Ton präzise trifft. So versinken auch die balladesken Songs "So dahin" und "Quotensong" nicht unnötiger Weise im Kitsch, sondern berühren mit einer grundehrlichen Melancholie. Und auch wenn diese näher am Pop, als am Rock sind, fallen mir auf Anhieb zig andere Bands ein, die diese beiden Songs in radiotaugliche Formate gezwängt hätten. Vielleicht ist es ja genau eben das, was das Slackertum ausmacht. Erfolg nicht als das erklärte Ziel, sondern vielmehr als der Verdienst kreativer Arbeit. Bis dahin haben WAFP zwar noch einen weiten Weg vor sich, aber immerhin schonmal für sich eine "Schublade" gefunden, in der sie sich hörbar wohl fühlen.
Ihre "EP" veröffentlichte die Band selbst auf rotem 12"-Vinyl, limitiert auf 200 Stück. Über Ostrol B Tapes erschien Ende 2013 auch eine streng limitierte Tape-Version.
+++Facebook////Bandcamp////Myspace////Soundcloud+++Von WAFP könnte der Eine oder Andere durchaus schonmal etwas gehört haben, ist die Band immerhin schon seit neun Jahren mehr oder weniger aktiv und ihr Sänger Sven Rosenkötter ein umtriebenes Bürschchen (Rosi, School of Sven, Tinnitus-DJ). Ihr erstes Demo-Release "Uns geht es nicht gut" (PWYW-Download oder Digipak-CD über Bandcamp) erschien allerdings erst im Jahr 2011, entschädigte für die lange Wartezeit aber mit protzigen zehn Songs und einem ausgeklügeltem Alternative-Indie-Rock-Mix. Soviel also zu dem, was wir erwarten können.
Allerdings muss man auch auf ihrer letztjährig erschienenen "EP" schon etwas genauer hinhören, um dieses Post-Slackertum nun entlarven zu können, denn oberflächlich betrachtet fließen die fünf Songs homogen ineinander, ohne sich zu überschlagen oder großartig anzuecken, abgesehen vom letzten Song "Einkaufen mit Kurt Weill", der eher einer Jam-Session gleicht. "Wave Song", der Opener der EP, beginnt mit seichtem Indiepop, steigert sich fortlaufend aber bedächtig, verzichtet im Endspurt wider Erwarten auf einen großen Trümmerhaufen und verliert sich stattdessen in nebligen Shoegaze. Erst der dritte Song "Park" schubst die Band dann zwischen Alternative und, an die Hamburger Schule erinnernden, Indierock hin und her, weiß sich trotz des verbissenen Gesangs dennoch zu beherrschen. So ein Song kann schon mal leicht aus dem Ruder laufen. Nicht aber bei WAFP, wo jede der drei Gitarren ihren zugewiesenen Platz einnimmt, der Bass nicht als Zeichen der Männlichkeit, sondern als dezenter Nachdruck zum Einsatz kommt und der schlagfertige Trommler den Takt vorgibt. Und nicht nur zuletzt ein Sänger, der jeden sowohl sanften als auch energischen Ton präzise trifft. So versinken auch die balladesken Songs "So dahin" und "Quotensong" nicht unnötiger Weise im Kitsch, sondern berühren mit einer grundehrlichen Melancholie. Und auch wenn diese näher am Pop, als am Rock sind, fallen mir auf Anhieb zig andere Bands ein, die diese beiden Songs in radiotaugliche Formate gezwängt hätten. Vielleicht ist es ja genau eben das, was das Slackertum ausmacht. Erfolg nicht als das erklärte Ziel, sondern vielmehr als der Verdienst kreativer Arbeit. Bis dahin haben WAFP zwar noch einen weiten Weg vor sich, aber immerhin schonmal für sich eine "Schublade" gefunden, in der sie sich hörbar wohl fühlen.
Ihre "EP" veröffentlichte die Band selbst auf rotem 12"-Vinyl, limitiert auf 200 Stück. Über Ostrol B Tapes erschien Ende 2013 auch eine streng limitierte Tape-Version.
Stream "EP"
DL Es geht uns nicht gut Demo
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