Seit der Gründung seiner Band H.O.Z. im Jahr 2001, forderte Songschreiber, Sänger und Gitarrist Emmanuel Aldeguer seiner treuen Anhängerschaft nicht nur eine Menge Geduld, sondern vor allem musikalische Offenheit ab. Wer gerade noch etwas Begeisterung für das metalcore-lastige und rauh (unter-)produzierte Debüt "Monkey Banana" (2006, erschienen auf CD) aufbringen konnte, kassierte bereits mit dem drei Jahre später folgenden Zweitling "Loud Noise Making" (ebenfalls auf CD über LME Recordz) den ersten Nackenschlag, auf dem sich das Trio aus Dunkerque wie vom Affen gebissen zwischen wilden Grind-, Mathcore und Hardcore-Punk ausließ. Auch Aldeguer's zwischenzeitliche Abstecher in die elektrische Klassik (AL°R) oder den Folkcore (42 the Band), reichten weit über das hinaus, was das normal geschulte Ohr verarbeiten kann. Diejenigen, die sich unbeeindruckt dessen bis heute nicht abschütteln ließen, haben sich also durchaus schon ein dickes Fell antrainiert. Und vielleicht hat sie ja Aldeguer sogar schon dahingehend konditioniert, dass sie schon fest mit dem Schlimmsten rechnen. Wer mit dieser Einstellung schon offenherzig dem dritten H.O.Z.-Album "Band of Brothers" (als Download & 180gr-12"-Vinyl über Head Records) entgegenfieberte, könnte dennoch eine dicke Überraschung erleben. Die wartet gleich mal im Opener "Ain't Got No Woman", einen Rock'n'Roll schwitzenden Garage-Rocker aus den Poren früherer Hives. Auch das folgende "Hey Ladies" schlägt seine Wurzeln trotz ausgelassener Partyhysterie vielmehr im Hard Rock, als im Hardcore, während "On the Road" nicht nur gehörig die Psychobilly-Kelle schwingt, sondern sie einem direkt vor den Latz knallt. Dass auf "Band of Brothers" aber auch potentielle Hits wie der chorverliebte Titeltrack und der eingangs erwähnte Opener funktionieren können, liegt vor allem daran, dass Aldeguer in der Zwischenzeit erheblich an seinem Gesang gefeilt hat und seine Stimme, ähnlich wie ein Arnim Teutoburg-Weiß oder Tim Kasher, nicht nur zu treibenden Melodien formen, sondern als willkürliches und avantgardistisches Instrument einsetzen kann.
Schlussendlich funktionert "Band of Brothers" fast schon wie umgekehrte Psychologie. Ein Album, das seinen Ursprung klar im anarchistisch-freigeistlichen (Hardcore-)Punk definiert und auf dem Genregrenzen lediglich Warnsignale darstellen, die laut aufheulen, sollte die Band doch mal den üblichen Hörgewohnheiten zu nah auf den Pelz rücken. Aber wer weiß, vielleicht ist H.O.Z. #4 ja ein reines Pop-Album....
Schlussendlich funktionert "Band of Brothers" fast schon wie umgekehrte Psychologie. Ein Album, das seinen Ursprung klar im anarchistisch-freigeistlichen (Hardcore-)Punk definiert und auf dem Genregrenzen lediglich Warnsignale darstellen, die laut aufheulen, sollte die Band doch mal den üblichen Hörgewohnheiten zu nah auf den Pelz rücken. Aber wer weiß, vielleicht ist H.O.Z. #4 ja ein reines Pop-Album....
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