Konsumenten unkomplizierter Musik dürften ohnehin nicht über Van Urst stolpern. Wer bei der Berliner Band nun aber die Extreme sucht, könnte dennoch enttäuscht werden, denn auch auf ihrem zweiten Release gelingt ihnen ein unangestrengter Spagat zwischen Schönklang und musikalischer Anarchie.
Bereits der Titeltrack und zugleich Opener "Great Success" fällt mit einem anfänglichen, nervösen Riff ins Haus. Hintergründiges Knarzen und Quietschen kündigen obligatorisch an, dass es gleich richtig zur Sache geh'n wird. Klar, drei Gitarren müssen in einer Band erst einmal beschäftigt werden. Doch anstelle einer wüsten Schrammel-Math-Orgie nimmt der Song lieber eine lockere Post-Punk-Melodie auf. Sind die fünf Van-Urst-Mitglieder etwa in die Bandjahre gekommen? In nicht immer ganz einfachen Gruppen wie Kate Mosh, RotoR, SDNMT, Future Fluxus oder Jagoda haben sie immerhin in den letzten fünfzehn Jahren reichlich Fingernägel geraspelt, Hornhaut produziert und Kehle gelassen. Der Grund, warum ihre Debüt-EP "1st Van Urst Tape" und nun auch die nahtlos anknüpfende 7" in Anbetracht dieser Referenzen vergleichsweise harmonisch ausgefallen sind, ist nicht etwa auf Altersmüdigkeit oder dem gesellschaftlich auferlegten Streben nach gesitteten Altersnormen zurückzuführen. Vielmehr lassen die fünf all ihre Erfahrungen und - nunja - die daraus resultierende Routine in ihr gemeinsames Bandprojekt einfließen. Das Ausloten von schön, erträglich und bizarr samt ihren Wechselwirkungen haben sie schon längst hinter sich. Die drei Songs auf "Great Success" gestalten sich daher mehr als kalkulierte Angriffe auf die üblichen Hörgewohnheiten: spontane Richtungswechsel wie in "Procahontas"; die harmonischen Gesangslinien einfach mal mit einem inbrünstigen Schrei durchbersten ("Great Success"); oder avantgardistische Stimmakrobatik wie in "Jo", der übrigens auch klar stellt, warum sich Van Urst sicherlich ganz hervorragend im Vorprogramm von Dÿse eigneten. Kurzum: schnell ein Break, ehe es zu gemütlich wird - und andersherum genauso. Das Schöne daran ist vor allem, dass Van Urst dabei ihre eigene, größte Referenz bleiben, indem sie das markanteste ihrer Vorbands ineinander vereinen, wie die Post-Rock-Auf-und-Abfahrt im Endspurt des Openers (siehe SDNMT) und das generelle Melodieverständnis, das mangt Genrespielereien eben auch schon bei Kate Mosh, Future Fluxus und Jagoda durchblitzte.
Bereits der Titeltrack und zugleich Opener "Great Success" fällt mit einem anfänglichen, nervösen Riff ins Haus. Hintergründiges Knarzen und Quietschen kündigen obligatorisch an, dass es gleich richtig zur Sache geh'n wird. Klar, drei Gitarren müssen in einer Band erst einmal beschäftigt werden. Doch anstelle einer wüsten Schrammel-Math-Orgie nimmt der Song lieber eine lockere Post-Punk-Melodie auf. Sind die fünf Van-Urst-Mitglieder etwa in die Bandjahre gekommen? In nicht immer ganz einfachen Gruppen wie Kate Mosh, RotoR, SDNMT, Future Fluxus oder Jagoda haben sie immerhin in den letzten fünfzehn Jahren reichlich Fingernägel geraspelt, Hornhaut produziert und Kehle gelassen. Der Grund, warum ihre Debüt-EP "1st Van Urst Tape" und nun auch die nahtlos anknüpfende 7" in Anbetracht dieser Referenzen vergleichsweise harmonisch ausgefallen sind, ist nicht etwa auf Altersmüdigkeit oder dem gesellschaftlich auferlegten Streben nach gesitteten Altersnormen zurückzuführen. Vielmehr lassen die fünf all ihre Erfahrungen und - nunja - die daraus resultierende Routine in ihr gemeinsames Bandprojekt einfließen. Das Ausloten von schön, erträglich und bizarr samt ihren Wechselwirkungen haben sie schon längst hinter sich. Die drei Songs auf "Great Success" gestalten sich daher mehr als kalkulierte Angriffe auf die üblichen Hörgewohnheiten: spontane Richtungswechsel wie in "Procahontas"; die harmonischen Gesangslinien einfach mal mit einem inbrünstigen Schrei durchbersten ("Great Success"); oder avantgardistische Stimmakrobatik wie in "Jo", der übrigens auch klar stellt, warum sich Van Urst sicherlich ganz hervorragend im Vorprogramm von Dÿse eigneten. Kurzum: schnell ein Break, ehe es zu gemütlich wird - und andersherum genauso. Das Schöne daran ist vor allem, dass Van Urst dabei ihre eigene, größte Referenz bleiben, indem sie das markanteste ihrer Vorbands ineinander vereinen, wie die Post-Rock-Auf-und-Abfahrt im Endspurt des Openers (siehe SDNMT) und das generelle Melodieverständnis, das mangt Genrespielereien eben auch schon bei Kate Mosh, Future Fluxus und Jagoda durchblitzte.
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Stream "Great Success 7"
DL 1st Van Urst Tape
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