Anfang 2013 noch schnell das dritte Album veröffentlicht, ehe die amerikanische Screamo-Punk-Referenz-Band Comadre kurze Zeit später ihr Aus bekannt gab. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Jack Shirley schon längst ein zweites Standbein als Musikproduzent aufgebaut und unzähligen Bands seinen unkonventionellen Stempel aufgedrückt. Ein stets rauher Ton und seine strikte DIY-Ethik führte ihn in die direkte Nähe zu Steve Albini, wenngleich Shirley von dessen Kultstatus wohl noch etwas entfernt ist. Doch genauso, wie es dem alten Alternative/Punk/Noise-Veteranen Albini noch immer gelegentlich in den Gliedern juckt (Shellac veröffentlichten in diesem Jahr ihr fünftes Studioalbum), war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Shirley wieder zur Gitarre greifen und ins Mikrofon fauchen würde. Gemeinsam mit Jasmine Watson von der free-jazzigen Noise-Punk-Combo No Babies, seinem Bruder Steven (ex-Light This City und -Comadre) und Know-Secrets-Gitarrist und -Sänger Eric Urbach gründete er jüngst die Band Everybody Row, die mit "The Sea Inside" bereits ihr erstes Release vorweisen kann. Dabei bedarf es eigentlich gar keiner all zu großen Umgewöhnung, denn mit echauffierten Gesang, melodiös-rockigen Gitarren und einer frivolen Orgel entfernt sich Shirley nicht allzu weit weg vom Sound seiner ehemaligen Band. Die vier Songs ihrer Debüt-7" haben enorm viel Schmiss, offenbaren fast schon stadiontaugliche Hymnen und schwitzen insbesondere wegen der Orgel mehr Rock'n'Roll als Hardcore-Punk aus. Allein wegen Shirley's kratzig-rauhen Duett-Gesangs mit der punkröhrigen Watson, eignen sie sich jedoch mindestens genauso gut in der Baracke, wie in der Großraumdisco.
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