Montag, März 30

NO°RD - Demo



Band: NO°RD

Titel/Release: Demo/EP (Digital, Tapes in Planung)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Punkrock, Post-Punk

FFO: Duesenjaeger, I Refuse, Lambs

Links: Facebook



Kurzinfo:

Die Post-Punk-Geschichte ist bereits geschrieben. Für die neue Generation gilt es daher, Rachut's und Pühs' Erbe würdig zu verwalten und die Genreflagge möglichst weit hoch zu halten, auch, um den allgegenwärtigen Deutschpunk etwas die Last von den Schultern zu nehmen. Genau an dieser Stelle kommen N°ORD aus Münster ins Spiel, eine, dem Gründungsjahr nach, noch junge Band, die jüngst mit ihrem Demo-Debüt an den Start ging. Mit unermüdlich-melodischen, manchmal auch schrammeligen und ruhigen Gitarren, echauffierten Gesang und cleveren Texten, die anstelle sturem Parolengestampfes lieber die Gehirnzellen fordern, schmeißen sich die fünf Nordrhein-Westfalen aber nicht zwangsläufig vor die Füße der Retro- und Deutschpunk-Fraktion, obwohl sie scheinbar zumindest die oberkritischen Shitlers beeindrucken konnten, die N°ORD's Sänger Andreas Holz gleich mal einen ganzen Song widmeten. Ansonsten präsentieren sich die vier Demosongs (Anm. d. Red.: die so gar nicht nach Demosongs klingen) durchaus massenkompatibel, was auch schonmal zu einer Spaltung der Punkgemeinde führen kann. Ein augenzwinkerndes und vor allem kalkuliertes Risiko, denn Punk war schließlich noch nie darauf bedacht, es allen gleichermaßen Recht machen zu wollen.

DL Demo

Samstag, März 28

Die Bandcamp-Punks Vol. 24

Gesamtscheiße: Scheiße.



So eine Scheiße mit der Gesamtscheiße: Scheiße! Hinter der Band aus Köln/Düsseldorf/Duisburg verbergen sich bekannte Gesichter aus Szenegrößen wie Mülheim Asozial, Cocktailbar Stammheim und vielleicht noch Lambs, Alte Schule Masthorn und Sunlun. Wer behält bei all dem regionalen Inzesttreiben schon den Überblick. Egal, in jedem Fall spiegelt sich in Gesamtscheiße: Scheiße. eine Menge AZ-Prominenz wider, was ihrem melodischen, eingängigen und gnadenlos direkten Deutschpunk jederzeit anzuhören ist: "[...] schieß doch Bulle, schieß - oder halt einfach mal die Schnauze [...]". Punk, der schlichtweg auf das Nötigste reduziert ist, der Niemanden gefallen oder egozentrisch aus der Masse herausstechen will. Einfach aus der Intuition heraus, weil die Scheiße einfach mal raus muss. Am besten auch gleich aus den Köpfen aller Menschen.
Das Demo Tape erschien in einer Auflage von 111 Stück über Raccoone-Records, ist aber bereits restlos vergriffen. Nachschub, bitte!

Bandpage\\//Soundcloud\\//Last.fm
 
DL Demo 2013


Labelpage\\//Bandcamp

Für das Berliner Label Black Rose Records zählen vor allem zwei Dinge: 1. DIY und 2. PUNK. Je willkürlicher Letzteres ist, umso besser. Punk darf auch ruhig mal seine Komfortzone verlassen und erarbeitet werden. Hier zwei (Label-)Beispiele dafür:

1. ) Marmara Streisand:

Bandpage\\//Facebook\\//Soundcloud\\//Bandcamp
Punk mit Violine? Kennt man doch schon vom Baseball'schen Indie-Punk oder irischen Folk-Punk á la Fiddler's Green! Das israelische Quintett Marmara Streisand weiß dennoch zu überraschen, entführt mit der allgegenwärtigen Violine nicht nur in den tanz- und saufbaren Mittelalter- und Spelunken-Folk, sondern speist vor allem fast schon halluzinogen wirkende, orientalische Klänge in ihren Sound ein. Das kann man dann Oriental-Crust-Punk oder sonst wie nennen. In jedem Fall aber eine rundum eigenwillige Konstellation, die nicht all zu oft anzutreffen ist.


Buy Here & Here

 2.) Arbeitstitel: Bullenblut:

Bandpage\\//Facebook\\//Soundcloud
Schon wieder 'ne Band mit Doppelpunkt im Namen, diesmal aber alles andere als eingängig und vorhersehbar und bei der wohl die ungeschriebene Faustregel >Je unkonventioneller das Medium, desto unkonventioneller auch die Musik< gilt. So erschien ihr 2013er "Live Trash" auf old-schooligen Tapes (ja gut, das geht noch), die 2014er Single "Wehret den Anfängen" auf 3,5" Floppy Disc und ihr erstes Studioalbum "Volxliter" nun auf CDr. Musikalisch breiten sich die beiden Breisgauer, die lediglich mit Schlagzeug, Bass und zwei Stimmen auskommen, im Deutsch-, Melodic- und Trashpunk aus und schwenken je nach Lust, Aggression, Humor oder Sarkasmus zum Ska, Hardcore, Dub, Hip Hop und Crossover rüber. Die Texte hingegen kommen da schon kompromissloser daher und arbeiten nicht nur nach und nach die Punkte des üblichen Programmzettels ab, sondern erheben den Zeigefinger vor allem auch gegen die eigene Szene.



DL Wehret den Anfängen Single Floppy


 Totalitarian Principle

Facebook
Es ist sicherlich etwas schmeichelhaft, Totalitarian Principle ausgerechnet in diesem Beitrag zu erwähnen, denn musikalisch tangiert das hier höchstens den Post-Punk. Hinter dem Projekt verbirgt sich Ancst-, Henry Fonda- und Afterlife Kids-Bassist Andi, der mit seiner Solo-Debüt-EP "Negative" ein düsteres und kaltes Szenario kreiert und das stilistisch irgendwo zwischen Shoegaze, Cold Wave und Depressive Black Metal verankert ist. Eine Tape-Variante seiner EP hat der Berliner bereits fest in seinen Planungen eingeschlossen und sollte die Resonanz seitens der Hörerschaft stimmen, will ihm Anderland Records dabei unter die Arme greifen.

DL Negative EP


Sleep Routine

Facebook\\//Bandcamp
Würde Post-Hardcore den Alternative-Pop im Mainstream ablösen, wären Sleep Routine wohl die nächsten Beatsteaks. Der Vergleich hinkt an mehreren Stellen, ich weiß, aber das Debüt des Berliner Quintetts mit Morla- und Easy Lover-Beteiligung klingt beinahe tatsächlich so, als wollten sie den Hardcore-Punk hierzulande salonfähig machen. Aus flirrenden als auch melodischen Post-Rock-Gitarren, wuchtigen Breakdowns, antreibenden Schlagwerk, schleppenden Tempowechseln und heiserem Geschreie, formen Sleep Routine vier Songs, die sich im Genre-Dreieck Post-Hardcore, Hardcore-Punk und Screamo bewegen und somit genre-übergreifend sehr viele Menschen glücklich machen könnten.

DL S/T EP

Buy Here & Here


SHVS

Facebook\\//Soundcloud\\//Twitter\\//
Stell dir vor: gemeinsam mit zwei Kumpels legst du Rast an einer Waldböschung ein; die Dämmerung legt sich allmählich über euch ab; das Lagerfeuer knistert beruhigend zum Takt der Akustikgitarre - und plötzlich springt ein Einhorn mit dämonisch-rotleuchtenden Augen dazwischen, geritten von einem Kater mit rotem Stirnband und einer gold-glänzenden Desert Eagle in der Pfote. Sprachlos starrt ihr das seltsame Gespann an, danach schwenken die Blicke zu eurem Nebenmann. Das ist der Moment, in dem ihr euch alle drei sicher seid, dass euch der Typ mit dem angeblich besten LSD der Stadt keinen Scheiß angedreht hat. Wer seinen Vertrauens-Dealer noch nicht gefunden hat, kann sich ja solange das Hirn mit SHVS's Debüt-LP "My, My" vernebeln. Die drei Amerikaner_innen aus dem Bundesstaat Ohio verwurschteln nämlich auf höchst eigenwilliger Art Surf-Punk mit Prog, vielleicht etwas Alternative und sogar Metalausbrüchen. Das Resultat ist gewöhnungsbedürftiger als auch ausgefallener Weirdo-Rock, der von Spinnerei, über Harmonie bis hin zum Schönklang keine Abstriche macht.

DL & Buy My, My LP

DL My, My Tape (+ 2 Bonussongs)

DL FEEL4U EP

Buy Here


Die Shitlers

Bandpage\\//Facebook\\//Tumblr\\//Soundcloud\\//Twitter\\//Reverbnation
Man könnte fast m1, dass sich das Bandleben der drei stabilen Shitler-Jungs nur noch auf Facebook abspielt. Sie schreiben halt viel, viel über Musik (nur nicht die Eigene), dissen die eigene Szene in bester Rapper-Manier, und wer mit ihrer selbst- und prinzipiell ironischen Darstellung nicht klar kommt, kann auch schon mal leicht ins Grübeln kommen, ob das überhaupt noch Punk ist. Ist es, nur eben nicht unbedingt der AZ-Kompatibelste. So bekommen auf ihrem zweiten Album "Drei Legenden ..." die Onkelz, Wiebusch, Rantanplan und - fast schon konzeptionell für das Album - vor allem Turbostaat gleichermaßen ihr Fett weg. Letztendlich ist es genau das, was den Rap und Punk inhaltlich eint und die Shitlers schließlich für ihren Stil vereinen - Motzen, Motzen, Motzen und selber nicht besser machen. Stimmt nicht! Die Shitlers machen das schon ganz gut und darüber hinaus auch wesentlich besser und authentischer, als so manche ihrer Fun-Punk-Kollegen. Vor allem deshalb, weil sie auf modisch-gefärbte Haare zu Hochglanzanzügen und Krawatten verzichten.

DL Die Shitlers/King Veganismus One & Dr. Alsan Split-EP "Martin/Eine Soße"

DL Drei Legenden versuchen jetzt, Deutschland zu ficken

DL Split w/ Nitro Injekzia

Buy Here, Here & Here


Arbeitsscheu Reich

Youtube
Auch die Band Arbeitsscheu Reich (ursprünglich eine Aktion gegen Asoziale, Bettler, usw. zu Zeiten des Nationalsozialismus), die wohlmöglich der Brixels-Familie entsprungen sein könnte, haust unter dem freien Himmel des Deutschpunks, an der allerdings eine dicke Schicht Straßenköter- und Asi-Mentalität klebt. "Arbeit/Macht/Scheiße", so der Titel ihres Debüt-Albums, lässt demnach schon erahnen, womit sich die elf Songs hauptsächlich beschäftigen werden. Da wird zu Beginn auch gar nicht lange rumgefackelt. Obszön, direkt und Freischnauze voraus reihen sich die Songs aneinander, fröhnen das Faulenzerdasein mit anti-gesellschaftlicher Attitüde, liebäugeln stellenweise mit Skate-Punk und Punk'n'Roll und strecken allgemein-anerkannten Attributen den verkrusteten Mittelfinger entgegen.

DL Arbeit/Macht/Scheiße


Miztake

Bandpage\\//Facebook\\//Youtube
Sugar-Daddies aufgepasst! Diese drei jungen Mädels machen keine gute Miene zum bösen Spiel, verzichten auf eure Kohle und schneiden euch stattdessen lieber gleich die E**r ab. Wie kann man denn auch sein Leben von Luxusgütern abhängig machen, wenn überall auf der Welt doch so viel Scheiße passiert?! Gleichgültigkeit, Ignoranz und Intoleranz, zum Beispiel, die wie brauner Teer die Gehirne sogenannter Wutbürger verkleistern. Klar, was das Neubrandenburger Frauentrio Miztake auf ihrer Demo-EP an- und beklagt, bewegt sich keinen Vers über das Rahmenprogramm des Deutschpunks hinaus. Doch schon allein mit ihrer rotzigen Riot-Grrl-Attitüde sorgen sie immerhin für etwas Abwechslung im beheimateten AJZ und somit im asozialen Gemenge um Verwahlost, Gehacktes & Co.

DL Demo

Mittwoch, März 25

Platte des Monats 03/2015: A(nc)st Split 12"



Wer kennt's nicht? Du entdeckst eine neue Black Metal-Band und schon überkommt dich ein unbehagliches Gefühl, weil du noch nicht weißt, was für Leute sich hinter ihr verbergen. Die Gefahr, an eine NSBM-Band geraten zu sein, krallt sich leider immer noch wie ein hinterlistiger Parasit an dieses Genre. Mit dem Berliner Ancst-Kollektiv, das sich u. A. aus Mitgliedern von Henry Fonda und Afterlife Kids zusammensetzt, und der ebenfalls aus Berlin stammenden Band AST (anfangs noch Å∫†) mit Betreibern von Alcoves Records und Anderland Records, haben sich nun zwei Bands zusammengeschlossen, die den Black Metal wieder ins linke Licht rücken und die bösen Geister entgültig aus den Köpfen der Hörer vertreiben wollen.
Aber nicht nur mit ihrer Attitüde, sondern vor allem mit musikalischer Innovation und Vielfältigkeit spielen sich beide Genrevertreter garantiert ohne viel Eingewöhnungszeit in die schwarzen Herzen der Metalheads. Mit den beiden ersten Songs "Blame Chord" und "Spark" entfachen Ancst zunächst einen unheilvollen Sturm aus Crust, Hardcore, Black Metal und jede Menge Blast-Beats, ehe es mit den morbide bzw. ambient einsteigenden "Seizures" und "Elegy of Self-Deceit" etwas atmosphärischer wird und somit schonmal für die B-Seite einstimmt. Nicht etwa, weil AST den Blast-Beat-Sprint ihrer Vorreiter drosseln wollen. Etwas droniger, mindestens aber genauso druckvoll, melodisch und tempowechselnd echauffiert sich die Band durch ebenfalls vier neue Songs zwischen Crustcore, Extreme- und Black Metal, der stets unberechenbar ist.
Das Beste, was derzeit auf dem Schwarzmarkt erhältlich ist. Versprochen!

Ancst-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Bandpage\\//Soundcloud\\//Myspace\\//Twitter

AST-Links: Facebook\\//Bandcamp

Stream & Buy Here & Here

Buy Here & Here

Sonntag, März 22

Carcosa - Demo Tape



Band: Carcosa

Titel/Release: Demo/EP (Tape)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Grindcore, Fastcore, Powerviolence, Noise

FFO: A Bucket Full of Teeth, Six Brew Bantha, Das Oath

Links: Facebook\\//Twitter



Nottingham's Grindcore/Powerviolence-Outfit Carcosa ist wieder so ein Paradebeispiel dafür, wie tief verwurzelt, breit gefächert und vor allem schnelllebig die englische Undergroundszene ist. So haben sich die vier Beteiligten bereits in der Vergangenheit einen (mindestens) regionalen Namen in diversen Hardcore-Formationen wie Huffin' Paint, Opposition, Death Tripper oder Drag the Lake erspielt, während Gitarrist und Shouter Ian Bould nebenher mit seinen Stuck on a Name Studios die Beziehungen auch über die Stadtgrenzen hinaus pflegt. Carcosa ist nun also ein weiteres Resultat vorangegangener kurzweiliger und -lebiger Bandabenteuer. Und hoffentlich bleiben sie auch noch eine Weile bestehen, denn mit ihrem Demo-Debüt ist ihnen ein Einstieg gelungen, der keine Genrewünsche offen lässt. Cover und Songtitel verkünden vorab schonmal das Thema der sieben Songs, die nach einem unheilvoll-einstimmenden Intro auch gar nicht viel Zeit vergeuden wollen und mit rasiermesserscharfen Gitarren, drückenden Breakdowns, Double-Blast-Blast-Beats und echauffierten Gekeife in einer rundum angemessenen Produktion gleich in die Vollen gehen.



Donnerstag, März 19

Yuri Member - Do LP



Band: Yuri Member

Titel/Release: Do/Album (Vinyl, Digital)

Label: Ikarus Records

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Indie, Indie-Pop, Folk, Experimental

FFO: Connan Mockasin, Hide a Well, Matt Pryor

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Myspace\\//Soundcloud



Kurzinfo:

Als Sänger und Gitarrist der Band Gabardine hat sich Manfred Hirt einen Stammplatz in der Züricher Indieszene erspielt. Das Ende der Band im Jahr 2009 nutzte Hirt quasi für einen musikalischen Neuanfang. Die Gitarre einfach so an den Nagel zu hängen, war keine Option. Zu viele Ideen haben sich mit der Zeit in seinen Kopf eingenistet, die in seinem fast nahtlos anknüpfenden Solo-Projekt Yuri Member ihre Formvollendung finden sollten. Dem Indie-Rock bleibt er dabei weitgehendst treu, flirtet natürlich - wie es sich für ein Ein-Mann-Projekt nunmal gehört - auch mit dem Singer/Songwriter-Folk, aber auch untypischen Genres wie Psychedelic, Surf- und Lo-Fi-Rock und Electro. Das klingt nach viel gewollt und übertriebener Experimentierfreude. Warum auch nicht?! Nach fast 17 Jahren ist Hirt endlich sein eigener Herr und kann schließlich tun und lassen was er will. Macht er auch. Auf seinen ersten Longplayer "Do" muss das allerdings nicht immer in treibende Melodienummern oder träumerischer Melancholie münden. Klar, wenn er gut aufgelegt ist, reichen die Referenzen von Sonic Youth, über Modest Mouse, bis hin zu den Flaming Lips, was für ein Solo-Projekt schon eine außerordentliche, als auch ungewöhnliche Leistung ist. Vor allem aber in der zweiten Hälfte des Albums, verliert sich Hirt vielleicht ein paar mal zu viel im Experiment. Ich bin da natürlich der Letzte, der die Freigeistlichkeit eines Künstlers kritisieren würde. Die Kluft zwischen den schön klingenden und willkürlich ausufernden und mäandernden Songs allerdings, ist schon ziemlich groß.

DL Do LP




Dienstag, März 17

Yon - You



Band: Yon

Titel/Release: You/Album (50x White Tape Edition, 50x Wooden Case Tape, 25x DIY-CD, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Post-Rock, Post-Metal, Post-Hardcore, Ambient

FFO: Aldo Raine, Kopf hoch., Arroyo

Links: Facebook\\//Bandcamp



Kurzinfo:

Tja, bei der englischen (oder zumindest Englisch schreibenden) reddit-Kundschaft ist das Dresdner Quartett Yon mit ihrem neuen Release "You" nicht so gut weggekommen. Warum? "[...]This also isn't post-rock or post-metal. It's basically alt. rock with more instrumental sections." Verstehe! Da haben sich wohl ein paar Oasis- und Keane-Hörer im Forum geirrt. Zumindest was das tolle Cover-Artwork angeht, deckt sich die Meinung der kritsischen Engländer mit der Meinigen. Fast so gut, wie DAS von the pAper chAse, nur, dass Congleton damals mit "Now you are one of us" den etwas besseren Albumtitel wählte. Darum geht es aber auch gar nicht. Klar, schweben Yon fast schwerelos irgendwo im Post-Whatever-Universum und legen spontan da eine Pause ein, wo es ihnen gerade recht ist. Das lässt sich puristisch gesehen nur schwer bis gar nicht einordnen, will es auch gar nicht werden. Allerdings vermitteln die vier Songs auch nicht den krampf- und zwanghaften Versuch, übertrieben künstlerisch oder experimentell wirken zu wollen. "Lance Armstrong", "Christoph Daum", "OJ Simpson" und "Ray Rice", allesamt Persönlichkeiten, die mehr oder weniger offene, düstere Geheimnisse in sich tragen. Und genauso verhält es sich auch mit der musikalischen Ummantelung, die sich post-rockig schwelgend, psychedelisch vernebelt, ambient verträumt oder metallisch berstend ihren Weg bahnt. Das ist sicherlich nicht neu, aber auch nicht verboten. Im Gegenteil. Yon's zweites Release erweist sich als spannend, mystisch und stets unberechenbar. Oder wer hätte am Ende des Mini-Albums doch tatsächlich noch mit einem hit-verdächtigen Song wie "Ray Rice" gerechnet?!

DL "You" Album

Buy Here & Here

Sonntag, März 15

Cannahann - Welcome to the Year 2015



Band: Cannahann

Titel/Release: unbenannt/Promo-EP (Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Stoner, Alternative, Möchte-ich-gerne-haben-Rock

FFO: Hyne, Element Eighty, Stone Mountain Freeway

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm\\//Youtube

Kurzinfo:

Relativ neue Band mit Mitgliedern aus 52 Hertz, Thoreau und Paulinchen brennt, die nach altehrwürdigen Rock in zu enger Hose klingt. Ihren zukünftigen Weg ließ das Würzburger/Bad Neustädter Quartett mit ihrem 2013er-Demo noch weitgehendst offen, indem sie sich vom Post-Rock, über ASIWYFA-infizierten Alternative, bis hin zum Mathrock in sämtlichen Variationen der Instrumentalmusik ausprobierten. Klar, wenn der Gesang fehlt, müssen die Instrumente halt für sich sprechen. Für das Jahr 2015 soll nun mit ergänzter Besetzung scheinbar eine andere Marschroute gelten. Als Beleg dafür halten nun zwei neue Songs her. "All the Things" treibt die Band mit wuchtigen als auch hektischen Bassläufen, einer gut aufgelegten Rhythmussektion und gelegentlichen Schreiattacken eher in die Arme des Alternativerocks. Das fast sechs-minütige "Drowning Mountain" hingegen, lockt zu Beginn die aufgewühlte Stonergemeinde ins Moshpit, ehe der Song balladeske Blues- und Wüstenrock-Kaskaden durchläuft, hin zum standesgemäßen Finale. Ein offizielles Release soll schon bald folgen. Na, dann ...




Freitag, März 13

Gesplittet, Teil 7

Celestica & The State The Sea Left Me In - Split



Mit ihrer Debüt-EP "I Could Never Let You In" schrammte das schwedische Undergroundkollektiv Celestica im letzten Jahr nur knapp an unserer Rubrik "Platte des Monats" vorbei. Nicht neu, aber verdammt abgeklärt und mit spielfreudiger Leichtigkeit präsentierte das Quintett vier ansteckende Melodic-Hardcore-Songs mit reichlich Punkattitüde, die sich ohne Umwege oder Experimente im Ohr des Hörers festsetzten. Mit dem dezent im Hintergrund post-rockenden "Mercury Blood" und dem midwest-emo-tauglichen "Everlasting" erweitert die Band nun etwas ihren Horizont, ohne dabei ihre Ohrwurmmentalität zu vernachlässigen.
Mit den ebenfalls zu fünft aufgestellten The State The Sea Left Me In haben Celestica zunächst einen Split-Partner gefunden, der sich nicht allzu weit weg von ihrem eigenen Sound bewegt. Auch die aus Umeå stammenden Band schüttelt durchaus einige nette Melodiebögen aus dem Ärmel, sucht und findet aber nicht nur allein wegen des druckvolleren Geschreies eher die Nähe zum Post-Hardcore und somit vielleicht auch den Weg in die offenen Arme der "The Wave"-Generation um Touché Amoré und The Saddest Landscape.
Nach ihrer letztjährigen Demo-EP "Barely Skin Deep" steuern auch sie der Split zwei neue Songs bei.

Celestica-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Twitter\\//Bigcartel\\//Last.fm

The State The Sea Left Me In-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Soundcloud\\//Last.fm

DL Split Here & Here


Kapytaen & WØLFENSTEIN Split-7"


Schluss mit lustig, jetzt wird's ungemütlich im Süden Deutschlands. Wie eine düstere, fast schon apokalyptische Sturmfront überschattet das gemeinsame Split-Release von Kapytaen und WØLFENSTEIN die beiden Städte Würzburg und Stuttgart. Rette sich, wer kann, außer Homophobe und Nazis, die dürfen sich gerne gegenseitig über den Haufen rennen und auf der Strecke bleiben! Vom Crust, über Hard- und Fastcore, bis hin zum Powerviolence, subsumieren beide Bands so ziemlich jedes passende Genre unter der Überschrift Hardcore-Punk. Keine Gefangenen, kein Ausweg, keine Kompromisse! Hier wird gebolzt, gemosht, gebrüllt, gegiftet und reichlich gehated. Passt! Kaufen!

Kapytaen-Links: Facebook\\//Bandcamp

WØLFENSTEIN-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Tumblr

Buy Here, Here & Here


Parasight & Nervgift Split-12"


Ist Crust-Punk etwa der neue Mainstream? Nein! Dass er aber durchaus das Zeug dafür hätte, haben in der jüngeren Vergangenheit etwa Bands wie Ruins, Danny Trejo oder auch Wolfbrigade gezeigt. Ja gut, die Skandinavier bügeln ohnehin fast Alles eine gehörige Portion Rock'n'Roll über, egal ob Hardcore-Punk, Death- oder Black Metal. Das wurde ihnen scheinbar mit in die Wiege gelegt. Dass Parasight also aus Kopenhagen kommen, ist somit keine allzu große Überraschung und nach ihrer starken Debüt-EP "Moral Recession" und dem zwei Jahre später folgenden ersten Longplayer "Munden Fuld Af Løgn, Lommen Fuld Af Profit" (beide kostenlos über Bandcamp) sicherlich auch kein Geheimnis mehr. Für ihr drittes Release haben die vier Dänen erneut das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten und vier dynamische Songs zwischen Crustcore, D-Beat und Hardcore-Punk rausgeballert, den Song "Lad Ikke Svinene Slide Os Op" mal ausgeklammert, der als hallendes und träge quietschendes Nervenbündel wohl mehr eine Art Interlude darstellt.
Um die B-Seite der Split-12" - 300x schwarzes Vinyl, wovon die ersten Hundert mit Patches beider Bands daherkommen - kümmern sich die drei Örebroer Krawallbrüder von Nervgift. Die treiben bereits seit Ende 2011 ihr gemeinsames Unwesen, nachdem sie sich von schwedischen Hardcore- und Punk-Veterankombos wie Coldworker, Kvoteringen und Ond Bråd Död loseisen konnten. Das Resultat, wie ihre selbstbetitelte 2013er Debüt-EP (kostenlos über Bandcamp) bereits anklingen ließ, ist auf's Nötigste reduzierter und rudimentärer, old-schooliger Hardcore-Punk mit Schlachtrufästhetik, der sich Ausflüge in den Trash-Punk, D-Beat und Metal gönnt. Weniger schön, mehr Punk!

Parasight-Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm

Nervgift-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm\\//Instagram

Teaser\\//Stream

Buy Here, Here & Here


Kenny Kenny Oh Oh & Lambs Split-7"


In unserem 16. Bandcamp-Punks-Volumen hatten wir zeitgleich über die Releases von Lambs, Kenny Kenny Oh Oh und Static Me (in der auch Contraszt! Records-Chef Philipp mitmischt) berichtet. Fast zwei Jahre später, erscheint nun eine Split-7" mit eben jenen beiden Erstgenannten, die über - ratet mal, genau! - Contraszt! Records erscheint. Blöder Zufall? Eingabe? Gedankenmanipulation? Der üble Gestank eines möglichen Wettskandals soll aber nicht vom eigentlichen Thema ablenken, denn hier geht's schließlich um die Musik. Richtig gute Musik sogar, die auf beiden Seiten grob überschlagen Punkrock in unterschiedlichen Varianten abhandelt. Auf der einen Seite stehen die vier Leipzigerinnen von Kenny Kenny Oh Oh, die nach ihrer tollen Debüt-7" ihren rotzigen Riot-Grrrl-Pogo-Punk mit zwei Songs, die sie noch aus einer vorangegangenen Recordingsession im petto hatten, weiter voran treiben.
Ihnen gegenüber, haben sich auf der B-Seite Lambs positioniert, eine Band aus dem Herzen des AZ Köln (mit Mitlgiedern von Alte Schule Masthorn, Finsterre und - natürlich - Static Me). Ebenfalls mit zwei Songs bewaffnet, die allerdings auf das ganz große Geschütz verzichten. Bewusst, denn ihr eingängiger (Deutsch-)Punk hangelt sich auch ohne unnötige Ausschweifungen an melodiösen und treibenden Melodien entlang und erinnert somit an alte Heldentaten der Wipers oder den erst kürzlich grandios debütierenden I Refuse. Geil!

Kenny Kenny Oh Oh-Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Soundcloud\\//Myspace

Lambs-Links: Facebook\\//Bandcamp

DL A-Seite\\//DL B-Seite

DL Complete & Buy

Buy Here, Here & Here

Mittwoch, März 11

Death Engine - Mud LP



Band: Death Engine

Titel/Release: Mud/LP (100x Ultra Clear & 400x Black Vinyl, Digipak-CD, Tape)

Label: Apocaplexy Records, ThroatRuiner Records, Tapes of a Neon God

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Noisecore, Hardcore, Post-Hardcore, Metal

FFO: Red Apollo, As We Draw, Le Dead Projet

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Wenn das französische Produzenten-Duo Amaury Sauvé/Sylvain Biguet seine Finger im Spiel hat, hinterlässt das immer einen hörbaren Eindruck. Ihre Zusammenarbeit mit dem Quartett aus Lorient, Death Engine, allerdings, kann wohl getrost unter dem Motto "Gesucht und Gefunden" abgehakt werden. Und das ist in dem übergeordneten Noisecore-Genre nicht zwangsläufig eine Selbstverständlichkeit. Death Engine, die 2013 mit ihrer furiosen "Amen"-EP debütierten, kombinieren (Post-)Hardcore und Metal, jenseits von mainstreamigen Tendenzen. Stattdessen verflechten sie Elemente des Sludge, Math und Post-Metals, und schaffen so eine durchweg unbehagliche und schwermütige Atmosphäre, die durch das düstere Geschreie der beiden Sänger in immer finster werdende Abgründe abtaucht. Beeindruckend dabei: der Video-Single "Still" kann man genau diesen Status auch anhören. Mit "Entertain" und "Negative" schließen gar zwei weitere Songs an, die mit wiederkehrenden Hooks und Riffs erschreckend leicht ins Ohr huschen. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit im Noisecore.... 

Stream & Buy "Mud" LP

Buy Here, Here & Here


Montag, März 9

The Thyme Machine - New Single Online



Band: The Thyme Machine

Titel/Release: Johnny's writing a novel/Is it safe to drink the milk?-Single (Digital)

Label: DIY, beko

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Indie, Indie-Pop

FFO: The Spook School, Amida, Jeeps

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Soundcloud\\//Twitter



Kurzinfo:

Ihr Faible für Comedy leben die beiden Briten Kriss Foster und Tom Diffenthal nebenher in ihrem gemeinsamen Projekt Kriss Foster & Friend aus. In The Thyme Machine agieren sie zu viert und setzen den gemeinsamen Freizeitspaß aus Fußball, Zocken, Ausflüge und Scrabble in die musikalische Tat um. Über zwei Alben, vier EP's und einigen Singles erstreckt sich ihre Diskografie, in der das Quartett schwungvollen Indie-Pop mit einer Fun-Attitüde zelebriert, wie man es sonst nur vom Pop-Punk kennt. Und scheinbar sind sie im Jahre 2015 noch nicht am Ende ihres Wortwitzes angelangt. Über das französische Single-Net-Label beko erschien anfang des Jahres ihre neue Single, mit der den Spaßmachern zwei gewohnt locker-leichte Gitarrenmelodien über den Saiten gleiten und die sich abermals den Alltagsproblemen widmen. So handelt "Johnny's writing a novel" von einem Typen, der Freundin und Job hinter sich lässt, um einen Roman zu schreiben und später feststellen muss, dass sich keiner dafür interessiert. Das Problem in "Is it safe to drink the milk" dagegen, kennt bestimmt jeder. Abgestandene, offene Milch. Noch gut? Der Song besingt den Worst Case dieses Szenarios... .

P.S.: Ihre obskuren Alltagsgeschichten wollen Foster und Diffenthal demnächst in einen Kurzfilm unterbringen. Für "Everyday is like Sundae" suchen sie noch händeringend nach Protagonisten.

DL Johnny's writing a novel/Is it safe to drink the milk?-Single

Samstag, März 7

City of Ships - Ultraluminal LP



Band: City of Ships

Titel/Release: Ultraluminal/LP (Black, Clear, Clear w/ Silver Splatter & Clear w/ Seafoam Green Starburst Vinyl, Digipak-CD, Digital)

Label: Golden Antenna, Science of Silence Records

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Alternative, Melodic Hard Rock, Post-Rock, Post-Hardcore

FFO: Torche, Helmet, Soundgarden

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Twitter\\//Soundcloud\\//Myspace



Kurzinfo:

Mit Referenzen aus der Oberschicht haben die drei Amerikaner von City of Ships ja nie so wirklich gegeizt. Ob Querverweise zum Sabbath-Doom oder dem hit-schwangeren, grummelnden Alternativerock von Hum oder den Smashing Pumpkins. Generell legte sich die 90er-Jahre Schroff- und Rohheit auf ihren Sound ab, wie eine verblichene und kratzende Wolldecke. Mit anderen Worten: wärmende Nostalgie an eine Zeit, in der Grunge, Stoner und Alternative durch die Tore der Welt gepeitscht wurden, bis das Maß schließlich voll war und die Rockmusik nach Veränderungen lächzte. Mit ihrer Vorab-Single "Alarm" schlagen sie gekonnt eine Brücke vom altehrwürdigen, fast schon selbstverständlich Hit-versierten Alternative zur modernen Rockmusik. Letzteres haben sie vor allem der fetten Co-Produktion von Andrew Schneider und Carl Saff zu verdanken.
Bush haben mich zuletzt enttäuscht, Soundgarden mit ihrem Reunion-Album gerade noch so die Kurve bekommen. City of Ships könnten vielleicht das nächste ganz große Ding sein - im Hier und Jetz und für Fans vergangener Größen.

Buy Here, Here & Here


Donnerstag, März 5

Boulevard Nights - Coloured Shadows



Band: Boulevard Nights

Titel/Release: Coloured Shadows/Album (Digital, CD)

Label: DIY

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Post-Rock, Shoegaze, Intrumental

FFO: God is an Astronaut, A Shoreline Dream, A Nice Day for an Earthquake

Links: Facebook\\//Soundcloud\\//Instagram\\//Last.fm



Kurzinfo:

Manchmal sagen ein paar Instrumente mehr als tausend Worte. So zumindest könnte das Motto des Niedersächsischen Trios Boulevard Nights lauten, das auf seinem ersten Longplayer "Coloured Shadows" fast nur instrumental agiert. Ausnahmen bilden der epische Opener, in dem eine verhallte Frauenstimme zu hören ist, der von einer leichten Gitarrenmelodie getragen wird und schlussendlich in einem fetten Wall-of-Sound-Brett mündet, und der Titeltrack, der von Schlagzeuger Heikos schwelgerischen Gesang und sanft trötenden Trompeten in träumerische Sphären entführt. Alles, was dazwischen und -nach kommt, ist ehrliche und souveräne Post-Rock-Handarbeit, die mit Einflüssen aus dem Shoegaze, etwas Elektronik, Psychedelia und Space-Rock - der im Vergleich zur Debüt-EP "Gravity Rest Easy" allerdings nur noch eine Randnotiz ist - angereichert wird und musikalische Grenzen verschwimmen lässt.

DL Coloured Shadows

Buy CD via Mail to: boulevardnights@gmx.de


Sonntag, März 1

Gazer - Fake Bulbs/Phone Commercial 12"



Band: Gazer

Titel/Release: Fake Bulbs/Phone Commercial / 12" (Vinyl, Digital)

Label: Phratry Records, StickFigure

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Post-Punk, Noiserock, Postcore

FFO: Brainiac, The Jesus Lizard, Dmonstrations, WYNYNS PRYSYN

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Soundcloud



Kurzinfo:

Noiserock - dieses undefinierbare Ding von einem Musikgenre, das dem Hörer vorab lediglich die trübe Gewissheit zusteckt, dass sich das Folgende höchst wahrscheinlich den üblichen Hörgewohnheiten entziehen wird. Es ist ein Antigenre, das musikalische Strukturen durch den Fleischwolf dreht, deren Hörer sich an verzerrte Rhythmen laben und das Untanzbare zu ihrem Manifest erklären. Das Trio Gazer aus Ohio, deren Mitglieder die Vorstellungsrunde im Noisesektor mit Kombos wie Till Plains, White Walls und Weakness bereits hinter sich gebracht haben, könnten demnach Noiserock nach - nunja - Definition spielen. Gleich mit ihrer 2013er Debüt-EP "Phone Commercial" fielen die drei Amis mit der Tür ins Haus und kreierten mit wirbelnden, quietschenden Gitarren auf einer grummelnden Baszschicht einen nervenfleddernden Sound, der sich gleichermaßen beim Alternative, Indie und Post-Punk der Spät-80er und 90er bediente. Ihre ein Jahr später erschienene zweite EP "Fake Bulbs" machte es der hartgesottenen Fangemeinde keinesfalls leichter, wies mit "A Nurse for a Human" und "Bloat" aber immerhin zwei Songs auf, die inmitten ihres Instrumentengeschreddere doch tatsächlich etwas Wiedererkennungswert durchblitzen ließen.
Beide EP's können gegen eine freiwillige Spende über Bandcamp gesaugt oder vereint auf 12"-Vinyl über das amerikanische Independent-Label Phratry Records bestellt werden.

DL Fake Bulbs EP
DL Phone Commercial EP

Buy Here & Here

Jahres-Sampler