Band: Rue des Cascades
Titel/Release: Odes to Love, Flames to Paris/Album (200x Gatefold Vinyl, Tape, Digital)
Label: Cruel Bones/Ashes Cult
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Post-Hardcore, Post-Rock, Post-Metal, Ambient, Shoegaze
FFO: Aussitôt Mort, Fall of Messiah, Sundowning
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Kurzinfo:
Eigentlich machte sich die Schweizer Band Rue des Cacades bisher immer ganz gut zwischen französischen (nicht nur des Namens wegen) oder deutschen Post-Hardcorelern wie REVOK oder Jungbluth. Mit ihrem Debüt-Longplayer "Odes to Love, Flames to Paris" entfernt sich das Quartett aus Winterthur allerdings nicht nur ein ganzes Stück weit weg von dieser Riege, sondern vor allem vom eigenen Sound.
Klar, bereits ihr old-schoolig angehauchtes Demo-Debüt aus dem Jahre 2012, das zwei Jahre nach Bandgründung erschien, bot Platz für einen epischen Neun-Minüter und ließ auch an anderen Stellen vorsichtig durchschimmern, dass die Band keine kompromisslose Knüppeltruppe ist. Was allerdings noch als etwas umherirrender Selbstfindungstrip anfing, entwickelte sich schließlich auf der Split-EP mit den Dub-Post-Punks Abrassiv und der "Katalepsie"-EP zu einem eigenen Konzept, mit dem sich Rue des Cascades auch im Hinblick auf die internationale Konkurrenz durchaus hören lassen konnten. Mittlerweile befinden sich die vier Schweizer im siebten Bandjahr. Zeit für einen Umbruch? Jein, denn Rue des Cascades haben erkannt, dass es zu Zeiten der Kaltherzigkeit nicht immer zielführend ist, mit dem Brecheisen durch die Wand zu rammeln. "Odes to Love, Flames to Paris" ist eine Reflektion der gegenwärtigen Umstände und trägt einen Titel, der vor allem im Bezug auf die jüngeren Ereignisse mehrfach ausgelegt werden kann.
Das Album setzt sich aus zwei Songs zusammen, die es addiert auf eine stolze Gesamtlänge von fast vierzig Mintuen bringen. Und wer der Band mit der Einstellung gegenüber tritt, sie würde nahtlos an ihren vorangegangenen Post-Hardcore-Releases anknüpfen, der/die könnte die ersten elf Minuten der A-Seite auch ganz leicht überhören. Denn bis auf ein kurzes Intermezzo, in dem sich die zart schwingenden Becken, der knarzende Bass, die dronigen Akkorde, die flirrenden Shoegaze- und seichten Post-Rock-Gitarren zu einem lärmenden Ganzen aufwölben, gleicht "Korea/Germany" bis dahin einem beklemmenden Kammerspiel, deren ansätzenden Ausbrüche und Fluchtversuche aus der Einöde auf ein Minimum reduziert sind. Erst danach ertönt eine monotone Stimme aus der Ferne, die den/die Hörer/in durch die nebelverhangenen und einsturzgefährdeten Klangruinen führt, bis sich schließlich der post-apokalyptische Trümmerhaufen offenbart.
Die B-Seite führt diesen Konzept weiter fort und schließlich auch zum Ende der LP. Und da die A-Seite bereits beste Vorarbeit geliefert hat, kann mensch diesmal auch von Anfang an den intensiv arrangierten Aufbau des Songs aufmerksam verfolgen. Trotz seiner Überlänge, orientiert sich "Der Russ Dresdens" etwas mehr an den altbekannten und -währten Post-Hardcore-Mustern und zieht den Spannungsbogen etwas schneller auf. Zudem reicht die Band der unter Umständen irritierten Hörerschaft die versöhnliche Hand mit einem ausgeprägten Groove-Part und beweist somit, dass sie keinesfalls an Druck und Biss verloren hat. Die Frage, wie eingangs erwähnt, ist nur, ob es tatsächlich am Können oder Wollen liegt. "Odes to Love, Flames to Paris" klingt in erster Linie nach einem Album, das sich die Band von der Seele geschrieben hat, statt damit irgendwelche Erwartungshaltungen zu erfüllen. Es ist ein beklemmendes und düster-sphärisches (Hand-)Werk, das von Marc Bouffé (die Drahtbürstenstimme von Hathor, Recording) und Role Wiegner (Die Tonmeisterei, Mix & Master) in einem organischen Sound gepackt wurde.
Klar, bereits ihr old-schoolig angehauchtes Demo-Debüt aus dem Jahre 2012, das zwei Jahre nach Bandgründung erschien, bot Platz für einen epischen Neun-Minüter und ließ auch an anderen Stellen vorsichtig durchschimmern, dass die Band keine kompromisslose Knüppeltruppe ist. Was allerdings noch als etwas umherirrender Selbstfindungstrip anfing, entwickelte sich schließlich auf der Split-EP mit den Dub-Post-Punks Abrassiv und der "Katalepsie"-EP zu einem eigenen Konzept, mit dem sich Rue des Cascades auch im Hinblick auf die internationale Konkurrenz durchaus hören lassen konnten. Mittlerweile befinden sich die vier Schweizer im siebten Bandjahr. Zeit für einen Umbruch? Jein, denn Rue des Cascades haben erkannt, dass es zu Zeiten der Kaltherzigkeit nicht immer zielführend ist, mit dem Brecheisen durch die Wand zu rammeln. "Odes to Love, Flames to Paris" ist eine Reflektion der gegenwärtigen Umstände und trägt einen Titel, der vor allem im Bezug auf die jüngeren Ereignisse mehrfach ausgelegt werden kann.
Das Album setzt sich aus zwei Songs zusammen, die es addiert auf eine stolze Gesamtlänge von fast vierzig Mintuen bringen. Und wer der Band mit der Einstellung gegenüber tritt, sie würde nahtlos an ihren vorangegangenen Post-Hardcore-Releases anknüpfen, der/die könnte die ersten elf Minuten der A-Seite auch ganz leicht überhören. Denn bis auf ein kurzes Intermezzo, in dem sich die zart schwingenden Becken, der knarzende Bass, die dronigen Akkorde, die flirrenden Shoegaze- und seichten Post-Rock-Gitarren zu einem lärmenden Ganzen aufwölben, gleicht "Korea/Germany" bis dahin einem beklemmenden Kammerspiel, deren ansätzenden Ausbrüche und Fluchtversuche aus der Einöde auf ein Minimum reduziert sind. Erst danach ertönt eine monotone Stimme aus der Ferne, die den/die Hörer/in durch die nebelverhangenen und einsturzgefährdeten Klangruinen führt, bis sich schließlich der post-apokalyptische Trümmerhaufen offenbart.
Die B-Seite führt diesen Konzept weiter fort und schließlich auch zum Ende der LP. Und da die A-Seite bereits beste Vorarbeit geliefert hat, kann mensch diesmal auch von Anfang an den intensiv arrangierten Aufbau des Songs aufmerksam verfolgen. Trotz seiner Überlänge, orientiert sich "Der Russ Dresdens" etwas mehr an den altbekannten und -währten Post-Hardcore-Mustern und zieht den Spannungsbogen etwas schneller auf. Zudem reicht die Band der unter Umständen irritierten Hörerschaft die versöhnliche Hand mit einem ausgeprägten Groove-Part und beweist somit, dass sie keinesfalls an Druck und Biss verloren hat. Die Frage, wie eingangs erwähnt, ist nur, ob es tatsächlich am Können oder Wollen liegt. "Odes to Love, Flames to Paris" klingt in erster Linie nach einem Album, das sich die Band von der Seele geschrieben hat, statt damit irgendwelche Erwartungshaltungen zu erfüllen. Es ist ein beklemmendes und düster-sphärisches (Hand-)Werk, das von Marc Bouffé (die Drahtbürstenstimme von Hathor, Recording) und Role Wiegner (Die Tonmeisterei, Mix & Master) in einem organischen Sound gepackt wurde.
Stream "Odes to Love, Flames to Paris"
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