Montag, September 5

Alkali Lake - Fourteen Fingers on Three Hands EP



Band: Alkali Lake

Titel/Release: 14 Fingers on 3 Hands/EP (CDr, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Post-Hardcore, Post-Rock, Indie, Alternative

FFO: Dominic, Reznik Syndrom, Pride and Ego Down, Andorra~Atkins

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Kurzinfo:

Leider ist es schon ein bisschen zu spät, um für Alkali Lake eine Lanze zu brechen, denn ihre 2014er EP "14 Fingers on 3 Hands" besiegelte auch gleichzeitig das Ende der Band. Seit 2009 brachte es der ehemalige Düsseldorfer Fünfer auf vier selbstveröffentlichte Kurzspieler, auf denen sie nicht nur generell dem Schubladendenken einen Riegel vorschoben, sondern auch von Mal zu Mal anders klangen. So tobte die Band auf ihrem Debüt "Decapitating Letterheads" noch eher unentschlossen im Post-Hardcore herum und verfiel zudem einigen Electro-Spielereien. Ihre Folgewerke "Somehow Diplomatic" und das atmosphärisch-unterkühlte "House of Cards", für deren Feinschliffe sie u. A. Philipp Welsing und Jan Kerscher für sich gewinnen konnten, brachte ihnen schließlich lobpreisende Vergleiche zu Größen wie At the Drive-In, Deftones, Thrice oder The Cure ein. Das sind Referenzen, die man als Band erstmal einsammeln und in einem Satz unterbringen muss und zeigt sicherlich auch mit welcher Vielseitigkeit mensch zu rechnen hat.
Die drei Songs auf "14 Fingers on 3 Hands" orientieren sich mehr an der Vorgänger-EP "House of Cards". Auch wenn der Opener "10/10/12" zunächst mit wüst-bedrohlichem Post-Hardcore ins Haus fällt, praktiziert das Quintett im Folgenden abermals virtuos den Laut-Leise-Wechsel auf ihrer ganz eigenen Art und Weise. Bis auf das abrupt einsätzende Post-Rock-Gepklänkel ab der dritten Minute, ist alles aus einem Guss und mit sich bedächtig steigernden oder seichten Übergängen fließend ineinander verwoben. Die beiden folgenden Songs "Black Wings" und "Dry Rivers, Open Furrows" gliedern sich diesem eingängigen Sound aus Post-Hardcore, Post-Rock und Alternative bedingungslos an, wissen aber vor allem durch ihre Intensität und Stimmungswechsel zu überzeugen. So treibt das immer wiederkehrende seichte Gitarrenspiel und der melancholische Gesang in "Black Wings" den Song in schwelgerische Tiefen und entfaltet eine eindringliche Wirkung, wie ich sie zuletzt bei Pride and Ego Down verspürt habe. Anders als beim Kölner Quartett, halten sich die ruhigen und wütenden Passagen bei Alkali Lake allerdings weitgehendst die Waage.
Es ist bedauerlich, dass Alkali Lake nach dieser EP ihr Aus bekanntgaben, denn sie haben es erneut geschafft, ihren ganz eigenen Sound zu kreieren. Ein vielfältiger und trotzdem homogener Sound, der seine stilistischen als auch referentiellen Einflüsse klar erkennen lässt, auch wenn die Bezüge zu oben genannten Größen auf "14 Fingers on 3 Hands" deutlich verschwommen sind. Ja, eigentlich klingt auf "14 Fingers on 3 Hands" nichts so wirklich nach Abschied. Aber vielleicht wollte uns die Band mit dem abschließend versteckten Country-Sample (??) "Goin' down Tennessee, Ridin' down the Highway" ja auch was anderes mitteilen, nämlich, dass jedes Ende auch einen Neuanfang bedeutet. Im Falle der Mitglieder von Alkali Lake gibt es dort eine ganze Menge zu entdecken, sowohl in ihrer musikalischen Vergangenheit (The Big Dance, bedrooms), als auch mit Folge-Projekten wie The Tourist, Pale Horses, Minutes oder Akensore.

DL 14 Fingers on 3 Hands EP

Buy via Mail to: booking@alkalilake.net or FB or BP


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