eaglehaslanded
Leider habe ich das russisch-serbische Trio eaglehaslanded ziemlich spät für mich entdeckt, nämlich erst mit ihrer letztjährigen Split-LP mit den kanadischen Emoviolencern foxmoulder. Doch zum Glück im Unglück, fällt ihre Diskografie noch recht überschaubar aus.
Über I.Corrupt.Records und Dingleberry Records u. A., erscheint mit ihrem fünften offiziellen Release nun gleichzeitig auch ihre zweite selbstbetitelte EP. Tja, das können eben nur diejenigen, die auch die notwendigen Eier dafür haben. Ohnehin sind eaglehaslanded eine Band, die lieber mit sämtlichen Erwartungshaltungen bricht, als diese bedingunglos zu erfüllen. Dafür steht allein der seit Bandgründung stetig rotierende Sound, der sich mal mehr im Screamo oder Emoviolence, im Crust oder Hardcore-Punk, im 8-bit oder plänkelnden Emo wiederfindet. So stimmt das eröffnende Intro ihrer neuen EP abermals mit nostalgischen Konsolensound ein. Doch bereits im folgenden "You Will Never Escape" ertönen die ersten sanften Trompetenklänge, beigesteuert on ČVRGE-Bläser Nikola Cvetkovic, die somit schonmal für die erste faustdicke Überraschung sorgen. Was für ein Kontrast, vor allem im Hinblick auf den restlichen Song, der mit treibenden Düster-Hardcore ansonsten keine Kompromisse kennt. Ein Konzept, das auch in "Нарикаче" wunderbar harmoniert, nur in anderer Reihenfolge. Das Markenzeichen der Band dabei ist, dass nichts dem Zufall überlassen wird oder im willkürlichem Klangexperiment ausartet. Der Song als solcher steht immer im Vordergrund, zieht sich melodiös auseinander oder wird zu einer dynamischen Masse zusammengezogen. Selbst Les deux minutes de la haine-Schreihals Laurent wird nicht länger eingespannt, als notwendig. Präzise, könnte man da fast meinen, allerdings auf einer ganz anderen, selten so erlebten Hardcore-Ebene.
Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fmÜber I.Corrupt.Records und Dingleberry Records u. A., erscheint mit ihrem fünften offiziellen Release nun gleichzeitig auch ihre zweite selbstbetitelte EP. Tja, das können eben nur diejenigen, die auch die notwendigen Eier dafür haben. Ohnehin sind eaglehaslanded eine Band, die lieber mit sämtlichen Erwartungshaltungen bricht, als diese bedingunglos zu erfüllen. Dafür steht allein der seit Bandgründung stetig rotierende Sound, der sich mal mehr im Screamo oder Emoviolence, im Crust oder Hardcore-Punk, im 8-bit oder plänkelnden Emo wiederfindet. So stimmt das eröffnende Intro ihrer neuen EP abermals mit nostalgischen Konsolensound ein. Doch bereits im folgenden "You Will Never Escape" ertönen die ersten sanften Trompetenklänge, beigesteuert on ČVRGE-Bläser Nikola Cvetkovic, die somit schonmal für die erste faustdicke Überraschung sorgen. Was für ein Kontrast, vor allem im Hinblick auf den restlichen Song, der mit treibenden Düster-Hardcore ansonsten keine Kompromisse kennt. Ein Konzept, das auch in "Нарикаче" wunderbar harmoniert, nur in anderer Reihenfolge. Das Markenzeichen der Band dabei ist, dass nichts dem Zufall überlassen wird oder im willkürlichem Klangexperiment ausartet. Der Song als solcher steht immer im Vordergrund, zieht sich melodiös auseinander oder wird zu einer dynamischen Masse zusammengezogen. Selbst Les deux minutes de la haine-Schreihals Laurent wird nicht länger eingespannt, als notwendig. Präzise, könnte man da fast meinen, allerdings auf einer ganz anderen, selten so erlebten Hardcore-Ebene.
DL s/t 7" Here & Here
Bain de Sang
Im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Frankreich ist es sicherlich kein überaus vertrauensvoller Name, um damit als neue Band auf Hörerfang zu gehen. Natürlich verbergen sich hinter Bain de Sang, übersetzt Blutbad oder Blutvergießen, erfahrene Musiker aus der Pariser Metal- und Hardcoreszene (u. A. COMITY, Aenima, Judoboy & BLOCKHEADS), die sich mittlerweile artgerecht anzukündigen wissen. Ihre Debüt-EP "We Are the Blood We Are the Fear" macht bereits in den ersten Sekunden unmissverständlich klar, dass der Bandname hier buchstäblich zum Programm gemacht wird und alles andere nur Flunkerei gewesen wäre. Neun Songs, die mit Ausnahme des sich mehr durch den Downtempo schleppenden "Hail to the Grief" allesamt ein wahres Blastbeat-Feuerwerk veranstalten. Ein irrsinniges Tempo, bei dem aber auch immer wieder erstaunlich viele und klare Metalriffs durchschimmern und das Ganze zumindest für das geschulte Powerviolence/Grindcore-Ohr nicht zum heillosen Durcheinander ausarten lässt.
Erschienen ist die einseitig bespielte und B-Seiten-besiebdruckte 12" über die beheimateten Labels Emergence Rec. und Up2Eleven Rec., sowie Dingleberry Records.
Kvltyst
Na so langsam tut sich mit der Münchener Black-Metal-Szene eine interessante Alternative zur Berliner (Ancst, AST, Sun Worship, ÄRA KRÂ,...) auf. Neben kleineren Acts wie Insect Court oder Sadistic Son, waren es in den letzten Jahren vor allem die fünf Mannen von Thränenkind, die antifaschistische Dunkelpriester und Schwarzmessenliebhaber für einen Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt begeistern konnten. Von eben jenen Thränenkind finden sich einige Leute auch bei Kvltyst ein, was man der a-puristischen Herangehensweise an dem Black Metal durchaus anhören kann. Der eröffnende Titeltrack ihrer Debüt-EP "Zweifel" beginnt mit stürmischen Blastbeat-Attacken, aus dem Hintergrund schleicht behutsam eine bedrohlich-düstere Melodie nach vorne, ehe der Song fast schon Sludge-mäßig ausgebremmst und in seine noisigen Einzelteile zerlegt wird und schließlich von angeschrägtem Post-Rock in die Ferne entführt wird. Auch das zweite Stück "So dunkle Flammen" wirft seinen Anker mehr im Blackened Hardcore und Crust-Punk, genauso, wie auch im Closer "Kreis" der Black Metal nur eine Randnotiz bleibt. Kvltyst als einen eben solchen Genrevertreter anzukündigen, grenzt dabei eigentlich schon an Blasphemie. Egal, denn "Zweifel" bleibt trotzdem ihr tolles, düster-groovendes Debüt aus 2014. 1st-Press-Tape mit Patch bereits vergriffen, zweiter Nachschlag als rotes oder weißes Tape mit ohne Patch noch erhältlich. Zugreifen!
DL Zweifel EP
Buy Here, Here, Here, Here & Here
AniA
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Leider
wieder mal etwas zu spät... . Das 2011 gegründete Quartett gab Ende
letzten Jahres infolge von interner Differenzen sein Aus bekannt (#gerdaforntv).
Als musikalischer Nachlass bleibt uns ihre Debüt-EP "Schutt und Asche",
die kurioser Weise oftmals zum "Promo-Tape" deklariert wurde. Natürlich
vollkommener Quatsch, denn mit Promo- oder Demo-Mentalität haben die
drei darauf befindlichen Songs herzlich wenig zu tun. Stattdessen nimmt
uns die Band AniA mit auf eine mehr als halbstündige Reise durch
die unendlichen Weiten des Doom- und Post-Metals. Und wer die Ausdauer
besitzt, seine Songs bis jenseits der 10-Minuten-Grenze auszudehnen, dem
können natürlich auch mal gelegentliche Post-Rock- und sogar
Psychedelic-Nuancen entfleuchen. Tolles Debüt, das eigentlich einen
Platz auf's pechschwarze Vinyl verdient gehabt hätte.
Mit Ronin scheinen sich zwei ehemalige AniA-Mitglieder weiterhin am Doom-Metal festzukrallen, wenngleich in Sludge-Motion.
DL Schutt und Asche
Buy Here
Cuntroaches
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Im Ernst Leute, ich will euch jetzt wirklich nicht vergraulen, aber... . Die Musik des Berliner Trios Cuntroaches in Worte zu fassen, treibt mich tatsächlich an den Rand meines Vokabulars. Eine Art Harsh-Noise-Hardcore-Punk? Oder vielleicht ist ein Vergleich etwas greifbarer: Scumraid oder Melt Banana gefangen in einer Reverbschleife? Keine Ahnung. Hat jedenfalls einen durchdrehenden Charme, den ich eher in der Asia-Ecke vermuten würde.
Batalj- und Orchestra Hit-Schlagzeuger David Hantelius hat hier zwei freakige Riot Grrrls um sich versammelt, die getreu dem Motto >Erlaubt ist, was Punk ist< vor allem live eine Show sondergleichen abliefern. Wer also die Möglichkeit hat, kann sich ja auch mal etwas hart gönnen...
DL Demo
Buy Tape via Mail to: cntroaches@gmail.com
The Fall of Troy
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Mit dem fünften Studioalbum scheint es das amerikanische Trio The Fall of Troy tatsächlich gut mit uns zu meinen. Zum eigentlichen Album "OK#1" haben wir bereits HIER berichtet. Da ihr Quasi-Reunion-Album scheinbar einigen Fans aber zu sehr auf Pop poliert war, legte die Band kurzerhand eine "rauhere Version" nach, die als "OK#2" ebenfalls auf Vinyl erschien. Die Bedürfnisse des gemeinen TFOT-Fans waren damit aber noch längst nicht vollendst befriedigt und so erschienen jüngst schließlich noch die Instrumental-Versionen beider Alben. Das ist weniger ein übertriebener Ehrgeiz, als vielmehr eine logische Ergänzung. Im Stil einer waschechten Jam-Band entstehen die Songs zumeist durch die willkürliche Interaktion der drei Instrumentalisten, ehe sie zusammen mit den Lyrics in eine halbwegs passende Form gepresst werden. "OK#3.1" und "OK#3.2" entpuppen sich daher als die eigentliche Intention der beteiligten Musiker, die vor allem im Bezug auf einen Song wie das im Refrain ordentlich schmachtende "Inside Out" eine vollkommen neue Facette erhalten.
Alle vier Albumversionen sind nach wie vor auf der Bandpage als kostenloser Download erhältlich.
DL OK#3.1 Instrumentals
DL OK#3.2 Instrumentals
Stream & Buy Digitally "OK#3.1" & "OK#3.2"
Buy LP's Here, Here, Here & Here
Weak Ties
Die Powerviolence-Geschichte haben bereits andere geschrieben, nun gilt es, die Flagge möglichst weit oben zu halten. Weak Ties spielen sich nicht nur aufgrund ihrer giftenden Frontröhre Laura in die rasenden Fanherzen von Kombos wie Svffer oder Punch. Ihr selbstbetitelter Debüt-Shortplayer, der als Tape über Colossus Tapes und Knochentapes erscheint, ist ein wütender Krachblizzard, der sich in den längeren Songs (>1 min.) auch gerne mal den klaren Strukturen des Hardcore-Punks öffnet oder zum Fastcore überläuft. Das bewegt sich dann natürlich alles innerhalb des Altbewährten und -kannten, klingt dennoch nach einem frischen Abriss und souverän, was angesichts des Backkataloges der Mitglieder (u. A. UNRU, Abest und sømerset) und Rouven Bienert's Rohschliff (AJZ Bielefeld) keine allzu große Überraschung sein dürfte.
DL Weak Ties
Buy Here, Here & Here
Ausgegraben
Todd Anderson
Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Myspace |
Todd Anderson waren in den 00ern vielleicht eine der wenigen Bands, die sich neben Escapado auf dem Radar der hiesigen Post-Hardcore/Hardcore-Punk-Szene bewegten und darüber hinaus sicher so mancher/manchen eine erschreckend große Vielfalt im deutschen Untergrund offenbarte. Und auch, wenn sich die ehemalige Marburger Band, benannt nach einer Figur aus "Club der toten Dichter", stets im Schatten ihrer Flensburger Kollegen bewegte, erwies sich ihr Sound als wesentlich unberechenbarer und experimentierfreudiger. Egal ob metallastige Riffs oder ruhige Momente, Schreigesang oder Rap-Ansätze, in Todd Anderson's Songs waren der musikalischen Freiheit keine Grenzen gesetzt. Wie dem auch sei. Über dem Band-Demo und ihren zwei Alben wurde sich in der Vergangenheit bereits ausführlich ausgelassen. Wer die Band bislang verpasst oder schon wieder aus seiner Erinnerung verdrängt hat, hat nun die Möglichkeit, das Demo und das Debüt-Album "Wenn die Botenstoffe streiken" kostenlos über Bandcamp zu saugen. Und wenn ihr schonmal dabei seit, lohnt es sich vielleicht auch noch gleich den Backkatalog der Band zu durchstöbern, z. B. die Seiten Kafkas, Request oder A Case of Grenada.
DL Wenn die Botenstoffe streiken LP
DL Kampfschwimmer Demo
Buy Here & Here
Request
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Naja, zumindest die hier will ich euch dann doch noch mal schnell ans Herz legen. Request aus Gießen, von denen ja zwei Mitglieder später zu Todd Anderson überliefen, sind seit Mitte der 90er aktiv und veröffentlichten im Jahr 2013 nach über einem Jahrzehnt Pause und einer Besetzungserneuerung ihre EP "Megalith", deren tolles Sci-Fi-B-Movie-Cover (+ 12"-Vinyl mit tollem B-Seiten-Etching) schonmal recht gut auf den old-schooligen, metallischen Hardcore-Sound (kein Metalcore!!) einstimmt. Oftmals fällt der Bandname in einem Atemzug mit den Northcore-Helden Loxiran, was in puncto Rawness, Härte und Kompromisslosigkeit sicherlich auch nicht allzu weit daher geholt ist. Eine bedingungslose Liebeserklärung lässt sich damit allein allerdings nicht bekunden.
DL Megalith EP
DL s/t EP
DL Von Innen nach Außen EP
Buy Here, Here, Here, Here & Here
In der Kürze liegt die Würze
Hexzlahr
Die fünf Offenbacher Jungs von Hexzlahr könnten sich privat sicherlich auch gut mit den Shitlers artikulieren, musikalisch schlägt ihr Thug Life Violence dann aber doch einen zu großen Bogen um den Bochumer Gangsta-Punk.
Bis auf die beiden Sampler-Songs "Welt am Draht" (The Death of a Modernist - Songs for the Dead Vol.4) und "Nachtmahr" (Miss the Stars - Screamo Sampler III), ist leider noch nicht allzu viel Hörbares auf Bandcamp & Co. hängengeblieben. Diese laden aber immerhin zu einem impulsanten und heißen Tanz zwischen plänkelnden 90ties-Skramz und heftigen Screamoviolence ein. Interessante Variante des Laut-Leise-Spiels.
Neu im Angebot ist auch Low Life Violence von CurtXKobain. Schon probiert?
Neu im Angebot ist auch Low Life Violence von CurtXKobain. Schon probiert?
DL Sampler Tracks
Stahlbad
Bandpage\\//Youtube |
"Igitt, ne." & "absoluter Scheißdreck". Bei ihren Münchener Black Metal-Kollegen Kvltyst und Sadisticon Son haben die Powerflatulenzer, äh Flowerviolencer Stahlbad schonmal einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch wenn sich ihr Demo-Debüt noch in schmeichelhafter Soundästhetik räkelt, lässt sich zumindest schonmal erahnen, wohin ihr Verstärker-Kochtopf-Experiment führen soll. Großartige Kunst!
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