Kurzinfo:
Geschlagene sechs Jahre ist es her, als wir letztmalig von der Footgang berichteten, damals etwas ausführlicher als eine Art Diskografie-Post zu den auffindbaren Releases der Band. Schon zu dieser Zeit machte sich die Band sehr rar und lehnte sogar Label-Angebote ab. Dabei hätten ihre Alben "Trashcam Cyberdolls" (2008), "Warson Hells" (2011) und vor allem ihre wahnwitzige EP "Paralyzer" (2010) ein offizielles Release mehr als verdient, war die Band mit ihrem unberechenbaren Stil hierzulande schier konkurrenzlos. Dass sie mit "Paralyzer" an den Redaktionstoren der Visions anklopften, die ihre EP dann folgerichtig zur "Demo des Monats" der Ausgabe 222 kürten, war schon etwas überraschend. Ob es nun an der eigenen Bequemlichkeit, internen Differenzen oder schlichtweg an unpassenden Vertriebspartnern scheiterte, weiß ich nicht. Erstgenanntes wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass mich die Band bereits seit Jahren auf die Frage nach käuflich zu erwerbende, selbstproduzierte CD-r-Releases hinhält oder ignoriert. Aber gut...
Im Jahr 2016 angekommen, hauen Footgang ohne Vorwarnung und spärlichen Vorabaktivitäten eine neue EP raus, die somit schonmal einer vorprogrammierten Erwartungshaltung einen Riegel davorschiebt. Nach der amerikanischen Küstenstadt "Tacoma" benannt, sollten typisch-hafenstädtische Themen wie Besiedlung und Vertreibung, ur-stämmiger Aberglaube und Industrialisierung eigentlich die richtige lyrische Basis bilden für den musikalisch-grenzenlosen Raum der bayerischen Band.
Der Opener "Failed" steigert behutsam die Spannung, sodass noch nicht so recht zu erkennen ist, in welche Richtung die sechs neuen Songs ausschlagen. Und vielleicht ist es ja eben die selbstgegebene Freiheit, dass die folgenden 3½ Minuten, die beiden darauffolgenden Tracks sowie der Closer "The Wisenheimer", die wohl eingängisten Stücke der Band geworden sind, seit ihrer Gründung im Jahr 2001 (auch, wenn ich nicht alle Stücke kenne). Von gelegentlichen progressiven Ausreißern der Gitarren abgesehen, suhlen sich diese Songs im fast schon herkömmlichen Beatdown, Metalcore und Downtempo-Hardcore. Und auch wenn es irgendwie falsch klingt, muss ich beim Hören der EP nicht selten an Slipknot denken, denn dem früher zitierten und chaotischen Dillinger-Escape-Plan- oder progressiven Fall-Of-Troy-Wahnsinn. Der ausdauernde und düster-atmosphärisch ausklingende Titeltrack, der sehnsüchtig mit einem "Show Me The Way To Go Home"-Bandchor einstimmt, bleibt in der ganzen Routine vielleicht am ehesten im Hinterkopf hängen.
"Tacoma" ist dennoch ein technisch-versiertes und tolles Werk geworden, auf dem die Band allerdings weitestgehend auf elektronische Spielereien, einer digitalen Glasur und dem ganz großen Wahnsinn verzichtet und die eigenen Aufnahmen roh belassen hat. Ob das nun ein neues Gesicht oder lediglich ein weiteres Experiment ist, bleibt abzuwarten.
Nach und nach haben Footgang ihre Releases (und mit Audrey Headburn auch das Solo-Projekt von Sänger Breuker) zum kostenlosen Download bereitgestellt. Hier für euch gesammelt:
Im Jahr 2016 angekommen, hauen Footgang ohne Vorwarnung und spärlichen Vorabaktivitäten eine neue EP raus, die somit schonmal einer vorprogrammierten Erwartungshaltung einen Riegel davorschiebt. Nach der amerikanischen Küstenstadt "Tacoma" benannt, sollten typisch-hafenstädtische Themen wie Besiedlung und Vertreibung, ur-stämmiger Aberglaube und Industrialisierung eigentlich die richtige lyrische Basis bilden für den musikalisch-grenzenlosen Raum der bayerischen Band.
Der Opener "Failed" steigert behutsam die Spannung, sodass noch nicht so recht zu erkennen ist, in welche Richtung die sechs neuen Songs ausschlagen. Und vielleicht ist es ja eben die selbstgegebene Freiheit, dass die folgenden 3½ Minuten, die beiden darauffolgenden Tracks sowie der Closer "The Wisenheimer", die wohl eingängisten Stücke der Band geworden sind, seit ihrer Gründung im Jahr 2001 (auch, wenn ich nicht alle Stücke kenne). Von gelegentlichen progressiven Ausreißern der Gitarren abgesehen, suhlen sich diese Songs im fast schon herkömmlichen Beatdown, Metalcore und Downtempo-Hardcore. Und auch wenn es irgendwie falsch klingt, muss ich beim Hören der EP nicht selten an Slipknot denken, denn dem früher zitierten und chaotischen Dillinger-Escape-Plan- oder progressiven Fall-Of-Troy-Wahnsinn. Der ausdauernde und düster-atmosphärisch ausklingende Titeltrack, der sehnsüchtig mit einem "Show Me The Way To Go Home"-Bandchor einstimmt, bleibt in der ganzen Routine vielleicht am ehesten im Hinterkopf hängen.
"Tacoma" ist dennoch ein technisch-versiertes und tolles Werk geworden, auf dem die Band allerdings weitestgehend auf elektronische Spielereien, einer digitalen Glasur und dem ganz großen Wahnsinn verzichtet und die eigenen Aufnahmen roh belassen hat. Ob das nun ein neues Gesicht oder lediglich ein weiteres Experiment ist, bleibt abzuwarten.
Nach und nach haben Footgang ihre Releases (und mit Audrey Headburn auch das Solo-Projekt von Sänger Breuker) zum kostenlosen Download bereitgestellt. Hier für euch gesammelt:
Band: Footgang
Titel/Release: Tacoma/EP (Digital)
Label: DIY
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Hardcore, Metalcore, Progressive
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen