20 Jahre, Platte 10, sind direkt zwei Jubiläen!
Die Electro-Punk-Garagen-Synthie-Whatever Band um Egotronic feiert dieses Jahr satte zwei Jubiläen: 20-jähriges Bandbestehen und 10. Platte Egotronic. Auch wenn es sonst um diesen Blog ruhig ist, kann ich das einfach nicht unkommentiert lassen. Schließlich hat mich kaum eine andere Band so sehr geprägt wie Egotronic. Sänger Torsun ist quasi mein Andreas Doraus, wenngleich ich einfach nicht die Muße habe Musik zu produzieren. Dazu fehlt mir einfach das Talent und die Geduld. Umso größer ist meine Sammelleidenschaft, weshalb ich anlässlich dieser Jubiläen meine Egotronic-Sammlung postete:
Ihr seht also, ich kann bei dieser Truppe gar nicht unvoreingenommen rezensieren. Dennoch muss ich zugeben - Stresz ist nicht mein Favorit und wahrscheinlich der erste Egotronic-Langspieler, der bei mir nicht in Dauerrotation laufen wird. Aufgrund der Entwicklung der letzten Alben war relativ vorhersehbar in welche Richtung sich Stresz entwickelt: Viel mehr back to the roots, also Chiptune-Synths, begleitet von Gitarre und Schlagzeug. Das gab es auf den letzten Alben zwar schon irgendwie, die neuen Songs sind aber sauberer produziert. Die Synths stehen hier deutlicher im Vordergrund, mehr Background-Vocals. Generell nehme ich Stresz sehr poppig wahr. Genau das missfällt mir an Stresz. Ich mochte Egotronic aggressiv, schreiend und hasserfüllt auf Nazis. Das fehlt auf dem Jubiläums-Album auch ein Stück weit thematisch. Torsun besingt sich auf Platte 10 hauptsächlich seine Liebe zur Impf- & Pharmaindustrie, seine Zweifel an der deutschen Polizei und die depressiven Phasen seines Privatlebens. Obwohl man sich ihrer Attitüde treu geblieben ist, spürt man einfach, dass der Kopf stets beim Doppel-Jubiläum war. Ich will das Album aber keineswegs schlecht reden. Es ist ein gutes Album, nur meinem Empfinden nach nicht das Beste. Glücklicherweise durfte ich Egotronic bereits live erleben (about:blank, Berlin). Vor Publikum gefielen mir die neuen Songs wirklich gut. Das mag paradox klingen, aber die Instrumente klingen viel präsenter und ungezähmter. Wer hätte gedacht, dass Egotronic mal zu einer richtigen Live-Band werden?
Wer Torsun kennt, der weiß, dass Egotronic niemals ohne die Einflüsse des Synthspoppers Andreas Doraus entstanden wäre. Spätestens seit der 10 Jahre Party, auf der auch Dorau spielte, sind die beiden gut miteinander befreundet. Deshalb hat er es sich nicht nehmen lassen und zwei Songs gefeatured. Jubiläen ist einer davon und obwohl er recht ruhig ist und zum Mitsingen animiert, ist er meiner Meinung nach der beste Song des Albums.
Parallel zu Stresz hat die Truppe als Egotronic Inch Punch eine Mini-EP Einzelkampf veröffentlicht. Sie ist schon etwas länger digital erhältlich, gab es aber auch limitiert im Bundle mit dem Album auf Vinyl.
So kurz wie die EP soll auch meine Review sein. 10 Songs. Keiner länger als 1 Minute. Garagen-Punk-Schlagzeug-Geknüppel. Torsun nimmt kein Blatt vor den Mund und haut einfach alles raus was ihn nervt. Synths sind hier nur Beiwerk. Das ist Punk!
Band: Egotronic
Titel/Release: Stresz & Einzelkampf
Label: Audiolith Rec.
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Electro, Garage, Punk
Links: Bandpage\\//Facebook\\//Audiolith Rec.
Spotify (Stresz) &
Spotify (Einzelkampf EP)
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Titel/Release: Stresz & Einzelkampf
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Erscheinungsjahr: 2021
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